Ach, das meiste wird
furchtbarer Scheiß gewesen sein, wir alle vollgedröhnt vom Alk und den Joints.
Einmal hat Schüll sogar einen Sechser-Joint-Apparat gebaut. Man sog allein an
einem Rohr, wo der Rauch aus einer kleinen Kugelkammer kam, in die die sechs
Joints führten. Die zündete man dann alle an und sog und sog aus Leibeskräften.
Dann noch Bier und Schnaps und Musik. The Cure oder Floyd, meine Güte. Also
zumindest mit der Musik hörten wir etwas, das massentauglich war.
Nunja, auch
das ›Ich-bau-den-größeren-Joint‹ wurde praktiziert. Fast wie eine
Schwanzparade. Alle fleißig am bauen. Wer den längsten hatte, durfte zuerst
anzünden. Und reden. Dann der korrekten Reihenfolge nach der weiteren Länge der
gedrehten Joints. Bla bla. Was wir da alles wohl gesprochen haben?
Aber es ist halt so:
Auch die Bilder sind verschwommen. Was hat zum Beispiel der Blick gesehen, wenn
er zum Zimmerfenster der Kindheit hinausblickte? Du hättest irgendwo noch eine
Fotografie, aber das ist doch nicht dasselbe. Du versuchst dir all die Szenen
deines Lebens als eine wiedererstandene Vergangenheit vorzustellen, zwingst
deine Augen, die Gehenden nach einstiger Mode zu kleiden, fast gelingt es dir,
in dem einen Auto das kraftlose, irgendwie Armselige zu erblicken, das dich
beim Anblick einer Kutsche im historischen Museum befällt. Aber die Zukunft und
der Blick von ihr zurück ist nicht übertragbar. Ein vergebliches Experiment,
das einen Schwindel auslöst, seltsame Verkehrungen, wie wenn man mit dem Kopf
im Sand stecken und von unten beobachten würde, wie die Leute gehen: Das Knie
beugt sich, der Fuß scheint den Erdboden zurückzustoßen.
Dienstag, 20. August 2013
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