Samstag, 30. Juni 2012

Und kratzte die Pfeife so grimmig aus, als wär’s ihr Herz, das er da aushöhlte (in meinen Augen).
Was zeichnet die meisten Menschen aus? Dass sie meinen, nicht in eine vorgegebene Schublade zu passen – wie viele andere.

Freitag, 29. Juni 2012

Gicht wie Brand.
Wenn sich in einem ›Krisengebiet‹ Menschen um etwas prügeln, so sind es meist Lebensmittel, die das auslösen. In Luzern schlägt man sich den Kopf ein für Billig-Laptops der Migros. Und wir seien nicht pervers?

Donnerstag, 28. Juni 2012

Was ich für michtig halte: die Welt?
Meine Brust ist zu klein für meine Seufzer.
Sand im Licht.
Schand in Licht.

Mittwoch, 27. Juni 2012

Das Paradies war gestern.
Wenn man selbst im Schlaf die Angst nie verliert …

Dienstag, 26. Juni 2012

Banner wallen, Krieger fallen.
Weil die Schweiz tiefe Täler hat, ist es dort manchmal ganz schön windstill. Da machen dann die Bewohner Wind, um überhaupt ein Lüftchen zu spüren …
»Bitte verlassen Sie diesen Ort so, wie sie ihn vorfinden möchten.« – Jaja, beim ›stillen Örtchen‹ soll das gelten, aber was ihr Dasein auf der Welt betrifft …

Montag, 25. Juni 2012

»Ich werde bis ans Ende aller Tage keine Bedingungen an meinen Sohn stellen«, sagt Juli Zeh. Klar doch: Völlig egal, ob er ein Massenmörder wird, ›er is‘ halt doch mei Bub‹ … Oder meint sie etwa gar (von wegen ›bis ans Ende ALLER Tage‹), sie habe den Anti-Christ geboren? – Doch zu fragen wäre: Werfe ich meiner Katze das Mäusefressen vor? Aber ob man Katzen erziehen kann …
Geist-Körper-Problem: Ich fürchte mich vor Körpern – am Tag.

Sonntag, 24. Juni 2012

Er: Ich, ich, ich, ich bin …
Die Natur (bietet ihm eine Zikadenovation)

Stille Nacht, heilige Nacht – christliche Nacht, stockdunkle Nacht – alle halten die Klappe, der Geist schweigt finster …
Die Geliebte: vom ›Schatzchäschtli‹ zur ›Schatztruhe‹ zum ›Schatzschrank‹ zur ›Schatzhöhle‹ (von Ali Baba und den 41, die da drin Platz haben) …
Früher, denke ich, saß man in ein Auto, um an ein Ziel zu gelangen. Heute hat man wohl das Ziel, in einem Auto zu sitzen.
Riva gagliarda, / Città cortese, / Perla del Garda, / Figlia dell’italo / Nostro paese / Cogli occhi in lacrime / Io RIEDO a te.
Die K-Rotte und die zwei RDe.

Samstag, 23. Juni 2012

›Geworfenheit‹: Wer zum Teufel hat mir denn diesen Knüppel zwischen die Beine geworfen?

Samstag, 16. Juni 2012

Einer mehr, der möchte, dass die Augen der Frauen nicht ihre, sondern seine Gedanken widerspiegeln.
Meine geistigen Kinder sind Missgeburten.

Freitag, 15. Juni 2012

Die Bedingung für ein schönes Leben heutzutage ist die Verpflichtung, außerhalb des eigenen Bettes niemals nachzudenken.
Er stellt seinen Glauben über alles, sogar über das eigene Leben. Doch er ist opferbereit und wenn es nötig sein sollte, wird er seinen Glauben gerne für sein Leben hingeben.
Traumjob heute? – CEO bei den Banalitätswerken AG.

Donnerstag, 14. Juni 2012

Der Verliebte: Du bist ein Sklave des iPhones …
Die Entliebte: Aber wenn es nicht mehr automatisch updatet …

Mittwoch, 13. Juni 2012

Wenn man erkennt, dass der Druck ewig ist und ewig der gleiche, soll man aufgeben? Es könnte ja sein, dass es den Gegendruck, den Wider-Spruch, die Gegensetzung genauso ewig braucht …
Kommt nur noch der Comic einer Autobiographie bei?

Dienstag, 12. Juni 2012

Pathos an und für sich ist ebenso lächerlich wie ein billiger Witz um seiner selbst willen.
Volkszählung nach ›Köpfen‹!?! – Gibt es so eine Ortschaft, die mehr als hundert Einwohner hat?!?
Den Menschen sollte man eigentlich das Reden verbieten. Zeichensprache würde genügen für das, was sich die meisten mitzuteilen haben. Und die Sprache gehörte wieder ganz den Literaten.
Wemakeit.ch: Wemma kheit, so fällt man hin.

Montag, 11. Juni 2012

Die Mathematikerin packt die Potenz an der Wurzel.
Wenn ich Nahrung sein soll für den geistigen Appetit meiner Mitmenschen, so möchte ich wenigstens als Klumpen im Magen liegen.
Wie der (heutzutage als Katze bei mir wiedergeborene) geniale Goethe jeden Morgen sagt: »Rrrrrrr rrrrrr rrrrr!«

Sonntag, 10. Juni 2012

Post coitum animal triste – besser als inter oder propter hoc.
Den Hut denen vom Kopf zu schlagen, die ihn vor dem Symbol auf der Stange nicht ziehen, ist bei weitem die größere Genugtuung als ihn selbst zu ziehen.
Dass höhere Bewusstheit selbst noch die Zügellosigkeit lenken könnte, ist vor allem eine Möglichkeit in der Literatur …

Samstag, 9. Juni 2012

Wozu dient aller Aufwand von Sonnen und Planeten und Monden, von Milchstraßen und Sternen, wenn nicht zuletzt ein Wesen ist, alle Phänomene zu beschreiben? (Oder ist doch alles einfach da für nichts?)
Graf Vieh.
Kraftlos kämmen meine Schneider.

Freitag, 8. Juni 2012

Der Wind ist das Ziel.
Fastnacht: Darf ich der Mond sein, der um Dich kreist, Sonne?

Donnerstag, 7. Juni 2012

Politiker: Mit ihnen lässt sich meist Staat machen. Lässt sich unter ihnen Kultur machen? (Oder nur neben ihnen?)
Glück als das Nicht-Empfinden des Zeit-Bewusstseins.

Mittwoch, 6. Juni 2012

Rübig pocht’s am Dudelsack.
Der demokratische Verfügungsstaat: die verfluchte Demokratie-Illusion.
Gott hätte die Welt in einem Tag schöpfen sollen, damit uns sechs Tage geblieben wären, um über die Schöpfung nachzudenken.

Dienstag, 5. Juni 2012

Rüstig droht der Tubelsack.
Rette sich, wer kann. Kein Schriftsteller kann es.
Rüstig drillt der Duselsack.

Montag, 4. Juni 2012

Tiere werden für Gerichte hingerichtet. Wenn man das mit den Menschen einfach so machen würde?
Konfusionsräte.

Sonntag, 3. Juni 2012

Wenn Punks so sicher scheinen, dass sie »der Abfall der Gesellschaft« sind (und das positiv konnotieren), hat es vielleicht doch etwas: Wenn diese unsere Gesellschaft nurmehr eine Abfallgesellschaft ist und die Punks jene Gruppe, die aus den Vermögensresten dieser Gesellschaft leben, sind sie eben Ab-Fall des Abfalls.
Warum bloß sehen die meisten Menschen in der Literatur etwas anderes, beispielsweise einen anderen Zweck, als in der Musik? Literatur ist ebenso eine Kunst wie die Musik: Zwar meist bei anderen Gelegenheiten – aber unter demselben Prinzip. Denn es gibt auch Literatur um sich wohlzufühlen, nicht nur um zu wirken etc.

Freitag, 1. Juni 2012

Unsere Milchstrasse wird es in vielleicht vier Milliarden Jahren nicht mehr geben. Warum also noch für die Ewigkeit schreiben? Antworten werden gerne entgegengenommen …