Freitag, 31. Januar 2014
Donnerstag, 30. Januar 2014
Mittwoch, 29. Januar 2014
Dienstag, 28. Januar 2014
Montag, 27. Januar 2014
All diese Kulturmanagement-Kurse etc.: Als wäre Kultur dasselbe wie
Kaffee (leider ist sie das immer öfter, ja); als wäre da alles in
Marktanteilsprozenten der Gegenwart zu messen (200 Jahre alten Kaffee kann man
nicht mehr so gut trinken, denke ich; 200 Jahre alte Literatur aber wird erst
jetzt langsam ›reif‹ für die Ewigkeit).
Samstag, 25. Januar 2014
Ein Lokführer erlebt traumatisch eine Selbsttöterin, die sich vor seinen
Zug wirft. Er erkundet danach ihre Spuren: Wer war diese Frau, dass sie sich
ausgerechnet vor seinen Zug warf? Er wird von der SBB für seine Erkundigungen
bezahlt, weil er nach dem Unfall schwor, dass er im Moment des Aufpralls eine
Lichterscheinung gesehen hat, die vom bereits zerquetschten Körper in den
blauen Himmel aufstieg. Es zeigt sich aber, dass es eine boshafte, tyrannische
Frau gewesen war, die selbst Morde begangen hat, Tiere quälte und Säuglinge in
Seen warf.
Freitag, 24. Januar 2014
Donnerstag, 23. Januar 2014
Mittwoch, 22. Januar 2014
Dienstag, 21. Januar 2014
Montag, 20. Januar 2014
Oder ist etwas ganz anderes im Gange: Wenn wir in einer Welt n leben und
einen Atemzug tun, so ist die Welt n und wir mit ihr zerstört worden, ins
Nichts, aber in der gleichen ›Zeit‹ eine Welt n+1 kreiert worden, die bis und
mit dem Atemzug mit der alten Welt n alles gemein hat, um dann gerade mal einen
Atemzug länger zu dauern, worauf die Welt n+2 folgt etc.? (Original-Kopie plus
einen Hauch mehr / wo n-1 endete, macht n alles bis dahin mit, dann eine
Atemgeneration länger etc.)
Sonntag, 19. Januar 2014
Samstag, 18. Januar 2014
ZWEIHALBJAHRHUNDERT
Nein, ein Genie war
unser Schmidt nicht. Unser? Ja, unser: Denn wir erkennen ihn immer, egal ob in
Briefen an Heinz Jerofsky, ob im Frühwerk, den mittleren Jahren oder dem
Spätwerk: Immer ist da dieser Rhythmus, der Sprachrhythmus, das, was nur bei
ihm so zwischen den Wörtern (als quasi ›betonter‹ Zwischenraum) mitschwingt,
zwischen den Sätzen: Da war ich hin!: Von
dem herrlich ausgewogenen Prosatakt!
Sowieso, Schmidts
Werk: ein Hin- und Her – auch der Lebensstimmungen – oder eben Auf und Ab der ›GegenSätze‹:
Ganze Geistestreppen besteigt er so, selbstgebaute oder vorgeplante,
Hauptsache: hoch hinaus. Und von oben trotzdem noch das kleine Leben
mitstenographiert, tief unten.
Eben ›auf und ab‹: Im
eigenen kleinen Leben wollte der Lagerbuchhalter der deutschen Literatur in
Gedankenwolkenwelten alle überschweben können – und da oben gibt sich das
Barometer nicht zu störrisch. Dazu: Wer braucht schon New York, wenn er bei Poe
nachlesen kann, wie das früher war: Dieses Bild wollte er sich nicht von der
Realität überblenden lassen.
Und tief innen nicht
die Angst nähren, dass die ganze Kultur nächstens vor die Säue geht. So liegt
in seinem Sprachgefühl auch der Mut und die Wut gegen eine wie auch immer
geartete Obrigkeit verborgen oder besser gesagt: eigentlich offen zutage. Die unerhörte Geschmeidigkeit und Vokalharmonie
seiner Sprache als Wundmale …Freitag, 17. Januar 2014
Im September war ich das letzte Mal bei ihm zuhause. Im Oktober haben
wir uns das letzte Mal gesehen. Dann, am 24. Dezember 2013 um 23.46 Uhr,
ruft mir mein Bruder an und teilt mir mit, dass unser Vater den Tag zuvor
zwischen zwei Uhr und sechs Uhr morgens im Schlaf an einem
Herz-Kreislauf-Kollaps gestorben ist. Beim Räumen der Wohnung drei Tage später
steht die selbstgemachte Dessert-Crème für unseren Besuch am 25. Dezember noch im
Kühlschrank. Jedes Löffelchen ein süß-bitterer Abschied …
Donnerstag, 16. Januar 2014
Mittwoch, 15. Januar 2014
Sonntag, 12. Januar 2014
Mittwoch, 8. Januar 2014
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