Sonntag, 26. Dezember 2010
Samstag, 25. Dezember 2010
Freitag, 24. Dezember 2010
Donnerstag, 23. Dezember 2010
Kunst ist nie ein bloßer Spiegel zur Welt. Sie verwandelt diese vielmehr in ein neues, aus sich selbst bewegtes Gebilde (eine Art perpetuum mobile durch Jahrhunderte). Deswegen mögen narzisstische Menschen nicht lesen: Sie finden sich darin nicht wieder vor. (Was nichts darüber sagt, warum es auch bei den Schriftstellern derart viele Narzissten gibt oder ob sie nicht doch darin vorkommen, die Narzisten.)
Mittwoch, 22. Dezember 2010
Als Mensch im All nur ein Staubkorn. Es kommt wohl also drauf an für den Einzelnen, in seinem Staubkorninnern ein ganzes Weltall zu erschaffen oder mindestens zu gewähren; es wäre der altbekannte Makrokosmos im Mikrokosmos – macht aber das Leben einigermaßen ausgeglichen und erträglich. (Von sinnvoll wollen wir nicht reden ...)
Dienstag, 21. Dezember 2010
Montag, 20. Dezember 2010
Jeder Mensch sollte einen individuellen Namen haben, den es nirgends auf der Welt sonst gibt. Wenn nun jemand findet, das gäbe zu viel zu erlernen, sieht man wenigstens, welche Personen welchen ›Freunden‹ ein Namenslernen und Namenseinprägen wert sind. (Wenn jemand stirbt, wird der Name wieder frei; so wären auch perfekte Huldigungen an Verstorbenen möglich; aber ob da nicht die Reichsten wieder solche Namen kaufen könnten?)
Samstag, 18. Dezember 2010
Um die Zumutung, die Leben und Welt bedeuten, erträglich zu machen, erfindet der Schriftsteller seine Realität. Und weil der Schauer der Wirklichkeit das Schreiben also diktiert, gibt es auch bei einer auf so genannte Künstlichkeit bauende Literatur keine Weltflucht. Sie ist vielmehr Ausdruck eines Widerstands und gleichsam Mittel der Kritik. Egal ob im Sinne einer Pararealität oder einer Subrealität.
Freitag, 17. Dezember 2010
Donnerstag, 16. Dezember 2010
Mittwoch, 15. Dezember 2010
Dienstag, 14. Dezember 2010
Montag, 13. Dezember 2010
Samstag, 11. Dezember 2010
Freitag, 10. Dezember 2010
Warum nicht eine Fernsehquizshow, wo die Kandidaten zwar Geld gewinnen können (Geldi-Geldi olè!), wenn sie die richtigen Antworten wissen, bei der sie aber ein Jahr lang aufs Auto oder den Fleischkonsum verzichten müssen, wenn sie bei einer Frage falsch liegen? Wär wohl spannender als das, was man heute so geboten bekommt. (Nur so nebenbei: Ich habe seit 15 Jahren keinen Fernseh-Empfang mehr.)
Donnerstag, 9. Dezember 2010
Aber: Da sich der ›Kosmos‹ nicht nur Naturgesetzen beugt, sondern auch jenen der Statistik – weil diese eben wie jene von den Menschen erkannt wurden, auf nur ihre Weise –, werden wir wohl nie hinter die Geheimnisse all dessen kommen, was uns eventuell nur scheinbar umgibt und was um uns abläuft: Wie sollen wir erkennen, was wir nur mit unseren Begriffen fassen können (geschweige denn mit unseren Sinnen; siehe Kant).
Anders gesagt: Wenn die Verbindung von wachsender Unordnung und der Zeit meint, dass diese Verbindung so unauflöslich ist, dass sie das Grundgesetz der Welt heißen kann; und damit also auf Sicherste feststeht, dass bei voranschreitender Zeit nur immer ein größeres Chaos entstehen kann im Ganzen des Alls, alles nur immer noch chaotischer wird, wie der Zweite Hauptsatz der Thermodynamik besagt – so ist doch der wahre Künstler jener, der eine perfekte Unordnung im Alphabet herstellt, so, dass er doch wieder einen perfekten Text hat (der eben eventuell den ganzen Welt-Prozess plötzlich umdrehen könnte).
Und: Zeit: Das Anwachsen der Unordnung im Universum spannt die Zeit als erfassbare auf – und bestimmt ihre Richtung: Die Unordnung ist stetig größer als jemals in der Unendlichkeit, die ihr vorausging. Macht es da Sinn, je Ordnungen aufzustellen? Oder stellen wir deshalb immer mehr davon auf? Kann man durch eine perfekte Ordnung eines perfekten Textes das ganze System zum eigenen Einsturz bringen? Zur Umkehrung?
Streng betrachtet leben wir alle wie jemand, der eine Brille bräuchte, aber keine aufhat. Wer wissen möchte, was genau wir eigentlich vor uns haben, um uns haben, muss alles gewissermaßen denkend rekonstruieren. Nur der kann überhaupt ein klein wenig erfassen, was um uns herum und mit uns geschieht. (Gebt mir Augen, um zu sehen? Vergiss es!)
Mittwoch, 8. Dezember 2010
Dienstag, 7. Dezember 2010
Montag, 6. Dezember 2010
Überhaupt: Dichter und die so genannten Mäzene bzw. Förderer. Als Robert Walser mal zu einer Dichterlesung nach Zürich geladen war, hatte er kein Geld für die Fahrkarte, daran hatte man schon mal nicht gedacht. So wandert er denn zu Fuss von Biel nach Zürich. Und dann, man denke sich: Erschöpft und ärmlich gekleidet tritt der Dichter nach Tagen vor den Vorsitzenden des Literaturvereins. Der schaut sich Walser an und verweigert ihm den Auftritt. Verlogenes Pack!
Sonntag, 5. Dezember 2010
Samstag, 4. Dezember 2010
Freitag, 3. Dezember 2010
Donnerstag, 2. Dezember 2010
Mittwoch, 1. Dezember 2010
Abonnieren
Posts (Atom)