Samstag, 31. August 2013
Freitag, 30. August 2013
Donnerstag, 29. August 2013
Mittwoch, 28. August 2013
Dienstag, 27. August 2013
…
Du siehst sie: diese Typen. Wie sie auf den Straßen fahren. Wie sie durch die Gassen ziehen. Der immer, der ewig gleiche Typ. Diese Fabrikware, diese Ameisen. Sie krabbeln und kriechen und plagen und fragen … sie krabbeln dir vor den Augen herum, im Hirn drin, wenn du schon längst wieder zuhause bist. Sie krabbeln und vermehren sich, die Massenmenschen, die Massenmenschchen.
Nicht wie Ameisen, nicht wie Vögel, sie funktionieren ja viel schlechter in der Masse, das Schwarmverhalten ist kata … katastrophal. Sie zerstören selbst ihren Lebensraum, den von anderen, der Vögel, der Ameisen, der …
Sie laufen durch die Straßen, stehen an Supermarktkassen, quetschen sich in Autoschlangen, gaffen in Spiegel, rennen an Ausverkäufe, neiden sich die Reihenhäuschen, die Zierpflanzen, das Drittauto, brausen von Feriendestination zu Feriendestination, alles einerlei, alles wie zuhause, die Tapete wird gewechselt, nein: die Bettfedern, das Badezimmer, aber wehe es ist nicht piekefein, und wenn ein Angestellter an der Feriendestination einmal so schlechte Laune hat wie sie zuhause am Arbeitsplatz, wollen sie ihr Geld zurück, diese Dämlacks, diese Deppen, die alle dieselbe Gratiszeitung lesen, während sie sich lautstark gegen den gleichmachenden Sozialismus ausschreien, gegen eine Gesellschaft, die auf die Vernunft der Menschen setzen würde, statt auf das Geld, statt auf die Unvernunft, fast nichts ist bei ihnen so sicher wie sie, was jedes Spital bestätigen könnte, wenn wieder mal an Silvester Hunderte zu behandeln sind, mit Alkoholvergiftungen, zwischen den Ohren, mit Knalltraumata, mit Schnittverletzungen und Brandwunden, sie rauchen ja auch gerne aus dem Mund, geraten dir, dir selbst zwischen die Ohren, zwischen die Hirnzellen, zwischen die Denkverse, zwischen all das, was du leben möchtest, ohne sie, zwischen die Tiere und dich, zwischen die …
…
Du siehst sie: diese Typen. Wie sie auf den Straßen fahren. Wie sie durch die Gassen ziehen. Der immer, der ewig gleiche Typ. Diese Fabrikware, diese Ameisen. Sie krabbeln und kriechen und plagen und fragen … sie krabbeln dir vor den Augen herum, im Hirn drin, wenn du schon längst wieder zuhause bist. Sie krabbeln und vermehren sich, die Massenmenschen, die Massenmenschchen.
Nicht wie Ameisen, nicht wie Vögel, sie funktionieren ja viel schlechter in der Masse, das Schwarmverhalten ist kata … katastrophal. Sie zerstören selbst ihren Lebensraum, den von anderen, der Vögel, der Ameisen, der …
Sie laufen durch die Straßen, stehen an Supermarktkassen, quetschen sich in Autoschlangen, gaffen in Spiegel, rennen an Ausverkäufe, neiden sich die Reihenhäuschen, die Zierpflanzen, das Drittauto, brausen von Feriendestination zu Feriendestination, alles einerlei, alles wie zuhause, die Tapete wird gewechselt, nein: die Bettfedern, das Badezimmer, aber wehe es ist nicht piekefein, und wenn ein Angestellter an der Feriendestination einmal so schlechte Laune hat wie sie zuhause am Arbeitsplatz, wollen sie ihr Geld zurück, diese Dämlacks, diese Deppen, die alle dieselbe Gratiszeitung lesen, während sie sich lautstark gegen den gleichmachenden Sozialismus ausschreien, gegen eine Gesellschaft, die auf die Vernunft der Menschen setzen würde, statt auf das Geld, statt auf die Unvernunft, fast nichts ist bei ihnen so sicher wie sie, was jedes Spital bestätigen könnte, wenn wieder mal an Silvester Hunderte zu behandeln sind, mit Alkoholvergiftungen, zwischen den Ohren, mit Knalltraumata, mit Schnittverletzungen und Brandwunden, sie rauchen ja auch gerne aus dem Mund, geraten dir, dir selbst zwischen die Ohren, zwischen die Hirnzellen, zwischen die Denkverse, zwischen all das, was du leben möchtest, ohne sie, zwischen die Tiere und dich, zwischen die …
…
…
Aber jetzt bist du auf der kleinen Insel. Egal, wer du bist. Du stehst da und das Wasser leckt an den Füßen.
Es ist wie damals, als du einmal ernsthaft versucht hast, das Wasser aus dem voll aufgedrehten Wasserhahn mit den Händen aufzuhalten: also absichtlich voll aufgedreht, kaltes Wasser, und dann die Hände rangepresst; es schoss in alle Richtungen davon, das hast du im Voraus gewusst, aber dennoch, du dachtest, es wäre vielleicht zu schaffen. Du hast es wohl gut zwanzig Minuten versucht. Das Badezimmer sah danach aus wie nach einer Wasserballonschlacht.
Du hast dich geschämt, dass es nicht gegangen ist.
Aber jetzt bist du auf der kleinen Insel. Egal, wer du bist. Du stehst da und das Wasser leckt an den Füßen.
Es ist wie damals, als du einmal ernsthaft versucht hast, das Wasser aus dem voll aufgedrehten Wasserhahn mit den Händen aufzuhalten: also absichtlich voll aufgedreht, kaltes Wasser, und dann die Hände rangepresst; es schoss in alle Richtungen davon, das hast du im Voraus gewusst, aber dennoch, du dachtest, es wäre vielleicht zu schaffen. Du hast es wohl gut zwanzig Minuten versucht. Das Badezimmer sah danach aus wie nach einer Wasserballonschlacht.
Du hast dich geschämt, dass es nicht gegangen ist.
Montag, 26. August 2013
Sonntag, 25. August 2013
Samstag, 24. August 2013
Ja, das war auch ein Hauptproblem: Das Leben zieht an einem vorbei, wie
ein Zug, in dem man sitzt, durch die Landschaft zieht: Oft möchte man die
Notbremse ziehen, so viel anschauen, was draußen vorbeizieht, aber man kann
nicht alles, nie. Aber selbst wenn man könnte, man zieht halt die Notbremse
doch nicht, immer hat man Ziele weiter vorne, die in der Sonne leuchten, und
wenn man ankommt, ist es Nacht. Schön waren für dich nur unerwartete Halte,
manchmal selbst solche, die erzwungen wurden. Da ist manchmal etwas gekommen,
das hast du gar nicht erwartet. Und konntest es genießen, ohne zu wissen, dass
du genießt. Das war es. Diese Momente sind es gewesen, die du als lebenswert
eingestuft hast.
Freitag, 23. August 2013
Oder ich denke an meine geile Idee: den Porno-Film »Pimperella«. Da wird
eine von hinten in der Abstellkammer gefickt. Im Dunkeln. Wo man dann im Film
minutenlang nur das Gestöhne hören würde. Und sie, eben Pimperella, muss sich
dann von allen an der Party oder so ficken lassen, um zu merken, welcher
Schwanz derjenige war, der es ihr in der Kammer so gut gegeben hat. Denn alle
wollen es natürlich gewesen sein.
Donnerstag, 22. August 2013
Mittwoch, 21. August 2013
Dir fehlt in deiner Erinnerung oft das Entscheidende, das Wesentliche,
was Erinnerung erst wertvoll macht. Du warst der Schauplatz von Ereignissen und
diese Ereignisse prägten dich. Dabei spielte zum Beispiel die Trauer auf dir
wie auf einem Instrument, gleichermaßen die Freude. Alles ist doch bloß ein
chemischer Prozess. Die Noten aber, die du dann niederschreiben wolltest,
machten diese Freude und das Entsetzen unkenntlich, lösten zwar manchmal deine
Angst etwas, zerblätterten dein persönlichstes Gefühl, aber waren gleichzeitig
blass und nichtssagend beim Wiederlesen und für andere. Was für ein Werk sind
die Abläufe, in die wir gestellt werden? Sollten wir nur Figuren sein in einem Buch?
Dienstag, 20. August 2013
Ach, das meiste wird
furchtbarer Scheiß gewesen sein, wir alle vollgedröhnt vom Alk und den Joints.
Einmal hat Schüll sogar einen Sechser-Joint-Apparat gebaut. Man sog allein an
einem Rohr, wo der Rauch aus einer kleinen Kugelkammer kam, in die die sechs
Joints führten. Die zündete man dann alle an und sog und sog aus Leibeskräften.
Dann noch Bier und Schnaps und Musik. The Cure oder Floyd, meine Güte. Also
zumindest mit der Musik hörten wir etwas, das massentauglich war.
Nunja, auch das ›Ich-bau-den-größeren-Joint‹ wurde praktiziert. Fast wie eine Schwanzparade. Alle fleißig am bauen. Wer den längsten hatte, durfte zuerst anzünden. Und reden. Dann der korrekten Reihenfolge nach der weiteren Länge der gedrehten Joints. Bla bla. Was wir da alles wohl gesprochen haben?
Aber es ist halt so: Auch die Bilder sind verschwommen. Was hat zum Beispiel der Blick gesehen, wenn er zum Zimmerfenster der Kindheit hinausblickte? Du hättest irgendwo noch eine Fotografie, aber das ist doch nicht dasselbe. Du versuchst dir all die Szenen deines Lebens als eine wiedererstandene Vergangenheit vorzustellen, zwingst deine Augen, die Gehenden nach einstiger Mode zu kleiden, fast gelingt es dir, in dem einen Auto das kraftlose, irgendwie Armselige zu erblicken, das dich beim Anblick einer Kutsche im historischen Museum befällt. Aber die Zukunft und der Blick von ihr zurück ist nicht übertragbar. Ein vergebliches Experiment, das einen Schwindel auslöst, seltsame Verkehrungen, wie wenn man mit dem Kopf im Sand stecken und von unten beobachten würde, wie die Leute gehen: Das Knie beugt sich, der Fuß scheint den Erdboden zurückzustoßen.
Nunja, auch das ›Ich-bau-den-größeren-Joint‹ wurde praktiziert. Fast wie eine Schwanzparade. Alle fleißig am bauen. Wer den längsten hatte, durfte zuerst anzünden. Und reden. Dann der korrekten Reihenfolge nach der weiteren Länge der gedrehten Joints. Bla bla. Was wir da alles wohl gesprochen haben?
Aber es ist halt so: Auch die Bilder sind verschwommen. Was hat zum Beispiel der Blick gesehen, wenn er zum Zimmerfenster der Kindheit hinausblickte? Du hättest irgendwo noch eine Fotografie, aber das ist doch nicht dasselbe. Du versuchst dir all die Szenen deines Lebens als eine wiedererstandene Vergangenheit vorzustellen, zwingst deine Augen, die Gehenden nach einstiger Mode zu kleiden, fast gelingt es dir, in dem einen Auto das kraftlose, irgendwie Armselige zu erblicken, das dich beim Anblick einer Kutsche im historischen Museum befällt. Aber die Zukunft und der Blick von ihr zurück ist nicht übertragbar. Ein vergebliches Experiment, das einen Schwindel auslöst, seltsame Verkehrungen, wie wenn man mit dem Kopf im Sand stecken und von unten beobachten würde, wie die Leute gehen: Das Knie beugt sich, der Fuß scheint den Erdboden zurückzustoßen.
Montag, 19. August 2013
Das
Todesurteil, warum war das
Todesurteil der Menschheit bereits gesprochen? Ach, als wenn diese Erde ewig
existieren würde. Als wenn nicht irgendwann, die Wissenschaftler können sich
täuschen, gewiss, aber nicht darin, dass es einmal geschieht, also dass
irgendwann einmal diese Erde mit einem Riesenknall zu Ende geht. Oder auch
langsam, ist ja egal. Auf jeden Fall werden die Menschen von den ersten Tieren
sein, die gehen. Oder Untiere. Die sie sind.
Das hast du dir vor einem imaginären Publikum manchmal so gesagt. Und wieder: Auch jetzt stellst du es dir vor. Nicht als momentan gegenwärtig, aber als eine unbekannte Masse, die es einmal vernehmen würde, was du denkst. Doch auch dazu ist es sinnlos zu spät. Du hast nie etwas geschrieben, das bestehen wird und wirst auch in diesen fünf Nächten nichts mehr zustande bringen, mit all den Sachen, die sie in dich hineinlassen, was gültig wird sein können.
All diese vertane Lebenszeit. Alles für die Katz. Oder nicht mal für die. Das ginge ja noch. Aber wer kennt dich schon? Wer erinnert sich an dich? Und dann all diese Jahre als Lehrer. Kein Zuckerschlecken. Nie. Immer unter Druck. Immer angespannt. Hat dich krankgemacht. Wieso eigentlich, wenn dir das ganze System mit der Zeit eigentlich egal war? Vielleicht, weil du halt doch diesen Rasselbanden immer wieder klarmachen musstest, dass du für ihre Leere nicht verantwortlich bist, nicht für ihren Sensationshunger, nicht für ihre Langeweile. Dass sie so besser zuhause bleiben würden.
Ah, du magst gar nicht daran denken.
Das hast du dir vor einem imaginären Publikum manchmal so gesagt. Und wieder: Auch jetzt stellst du es dir vor. Nicht als momentan gegenwärtig, aber als eine unbekannte Masse, die es einmal vernehmen würde, was du denkst. Doch auch dazu ist es sinnlos zu spät. Du hast nie etwas geschrieben, das bestehen wird und wirst auch in diesen fünf Nächten nichts mehr zustande bringen, mit all den Sachen, die sie in dich hineinlassen, was gültig wird sein können.
All diese vertane Lebenszeit. Alles für die Katz. Oder nicht mal für die. Das ginge ja noch. Aber wer kennt dich schon? Wer erinnert sich an dich? Und dann all diese Jahre als Lehrer. Kein Zuckerschlecken. Nie. Immer unter Druck. Immer angespannt. Hat dich krankgemacht. Wieso eigentlich, wenn dir das ganze System mit der Zeit eigentlich egal war? Vielleicht, weil du halt doch diesen Rasselbanden immer wieder klarmachen musstest, dass du für ihre Leere nicht verantwortlich bist, nicht für ihren Sensationshunger, nicht für ihre Langeweile. Dass sie so besser zuhause bleiben würden.
Ah, du magst gar nicht daran denken.
Sonntag, 18. August 2013
…
Du bist aus der Kirche ausgetreten. Deine Hülle mochte es nicht. Aber was sollte das denn noch? Dann kam der Unfall.
Und du lagst das erste Mal im Erwachsenenspital.
Und dein Deutschlehrer hat dir »Der Fänger im Roggen« gebracht. Nicht, dass dieses Buch dein Leben völlig verändert hat, aber die Geste hat es. Dass es nicht nur Freundinnen gab, die dich würden lieben können. Sondern dass es auch andere Menschen gab, die dich einfach mochten. Für das, was du warst.
Das hat dich wieder hochgebracht. Nach einem Jahr. Und nach drei Jahren hattest du wieder eine Freundin. Sie lebt heute noch. Und ist als einzige aus der ganzen Klasse Professorin geworden. Irgendwie hast du es wirklich immer gespürt, die richtigen zu erspüren.
Wie bei den Büchern. Früh hast du gewusst, dass dieses Buch extrem gut ist und jenes schlecht. Du hast es erst später zu begründen gelernt. Aber es sind meist die gleichen geblieben – und die gleichen wurden von Menschen geschätzt, die wirklich etwas von Literatur verstanden.
Mit 21 Jahren dann hast du es endlich geschafft, von zuhause wegzukommen. Bist aus der nur nach außen scheinbar perfekten Welt geflüchtet. Aus der Puppenkiste.
Dabei hast du mit deinem Bruder schon mit sechs Jahren Puppen aufgeschlitzt. Mit dem Messer, von unten her: Rein in die Vagina und hochgezogen.
Und ihr habt bei der Großmama Brüste an die Bilder an der Wand gemalt. Hatte da eine kleine Brüste, wenn sie in den Sonnenuntergang ritt, zack, kam der Schwarzstift und wow war da eine Riesentitte.
Manchmal hast du dich gefragt, ob dir die Welt je etwas anderes gewesen ist als ein Körper, mit Titten als Berge und Vaginen als Tälern, bewaldet oder unbewaldet, mit größeren Lappen oder kleineren?
Dann hast du dich gefragt, ob es solche Menschen seien, die der Welt schaden, und hast lernen müssen: Nein, es sind die Männer, die stolz Motorhauben öffnen, die auch ein Gewehr auf hilflose Kinder richten, die nicht die Nachkommen ihrer Freunde sind.
Ah, gebt mir Schüsse zwischen die Ohren … Nein, nein, zu trinken! Was gegen die Schmerzen!
…
Du bist aus der Kirche ausgetreten. Deine Hülle mochte es nicht. Aber was sollte das denn noch? Dann kam der Unfall.
Und du lagst das erste Mal im Erwachsenenspital.
Und dein Deutschlehrer hat dir »Der Fänger im Roggen« gebracht. Nicht, dass dieses Buch dein Leben völlig verändert hat, aber die Geste hat es. Dass es nicht nur Freundinnen gab, die dich würden lieben können. Sondern dass es auch andere Menschen gab, die dich einfach mochten. Für das, was du warst.
Das hat dich wieder hochgebracht. Nach einem Jahr. Und nach drei Jahren hattest du wieder eine Freundin. Sie lebt heute noch. Und ist als einzige aus der ganzen Klasse Professorin geworden. Irgendwie hast du es wirklich immer gespürt, die richtigen zu erspüren.
Wie bei den Büchern. Früh hast du gewusst, dass dieses Buch extrem gut ist und jenes schlecht. Du hast es erst später zu begründen gelernt. Aber es sind meist die gleichen geblieben – und die gleichen wurden von Menschen geschätzt, die wirklich etwas von Literatur verstanden.
Mit 21 Jahren dann hast du es endlich geschafft, von zuhause wegzukommen. Bist aus der nur nach außen scheinbar perfekten Welt geflüchtet. Aus der Puppenkiste.
Dabei hast du mit deinem Bruder schon mit sechs Jahren Puppen aufgeschlitzt. Mit dem Messer, von unten her: Rein in die Vagina und hochgezogen.
Und ihr habt bei der Großmama Brüste an die Bilder an der Wand gemalt. Hatte da eine kleine Brüste, wenn sie in den Sonnenuntergang ritt, zack, kam der Schwarzstift und wow war da eine Riesentitte.
Manchmal hast du dich gefragt, ob dir die Welt je etwas anderes gewesen ist als ein Körper, mit Titten als Berge und Vaginen als Tälern, bewaldet oder unbewaldet, mit größeren Lappen oder kleineren?
Dann hast du dich gefragt, ob es solche Menschen seien, die der Welt schaden, und hast lernen müssen: Nein, es sind die Männer, die stolz Motorhauben öffnen, die auch ein Gewehr auf hilflose Kinder richten, die nicht die Nachkommen ihrer Freunde sind.
Ah, gebt mir Schüsse zwischen die Ohren … Nein, nein, zu trinken! Was gegen die Schmerzen!
…
Samstag, 17. August 2013
…
Aber was, was könnte denn noch wichtig sein?
Vielleicht müsste die Frage jetzt wie immer lauten: Was könnte noch Freude bereiten?
Nun, du ahnst es schon, traust es dir aber kaum einzugestehen. Auch, weil es einmal mehr nicht möglich ist. Nicht nur, dass es kaum gewollt würde, von der betreffenden Dame, sondern dass sie jetzt auch schon pensioniert wäre oder so.
Aber diese eine, sag es, sag es dir, wäre sie: Jene, die du am allerersten Schultag damals, als sie noch knapp fünfzehn war, bemerkt hast. Ihr zugetan warst. Und sie dir irgendwie auch.
Trotzdem hast du nichts getan. Bis sie Briefe an dich schrieb. Und dich eingeladen hat. Geantwortet hast du nicht. Aber du bist pünktlich am vorgeschlagenen Treffpunkt gewesen.
Sie ist mit dir über die hellen Wiesen gelaufen, den Hügel hoch. In schwarzen Schuhe, nur Strümpfe und einen kurzen Rock über die Hüften. Darüber ein schwarzes T-Shirt: Dein schwarzes Mädchen. Eine Art tanzender Tod.
So siehst du sie noch heute, gegen eine dunkle Felswand im Hintergrund, aber lächelnd, die Sonnenbrille funkelnd im Gesicht, die Arme wie ein Schmetterling. Angewinkelt, die Tasche tragend, das Zeichen gebend.
Denn sie packte aus der Tasche ein weites Tuch, das legte sie ins Gras, sich selbst auch, dann zog sie ohne Umstände die Schuhe aus, die Strümpfe und den Slip. Was konntest du widerstehen? Ihr hattet wilden Sex. Dann zärtlichen. Müden Sex. Dann wieder wilden. Und zärtlichen. Bei dem blieb es für diesen Tag.
Es ist nie aufgeflogen.
Nun, nicht richtig aufgeflogen: Die Mitschüler ahnten etwas, aber hielten dicht. Sie kuckten nur manchmal absichtlich seltsam. Darüber hast du dich aber eher belustigt als dass es dir je Angst gemacht hätte.
Angst hattest du vor ganz anderem.
Ah, jetzt ist dir wieder speiübel. Gleich musst du erbrechen. …
…
Aber was, was könnte denn noch wichtig sein?
Vielleicht müsste die Frage jetzt wie immer lauten: Was könnte noch Freude bereiten?
Nun, du ahnst es schon, traust es dir aber kaum einzugestehen. Auch, weil es einmal mehr nicht möglich ist. Nicht nur, dass es kaum gewollt würde, von der betreffenden Dame, sondern dass sie jetzt auch schon pensioniert wäre oder so.
Aber diese eine, sag es, sag es dir, wäre sie: Jene, die du am allerersten Schultag damals, als sie noch knapp fünfzehn war, bemerkt hast. Ihr zugetan warst. Und sie dir irgendwie auch.
Trotzdem hast du nichts getan. Bis sie Briefe an dich schrieb. Und dich eingeladen hat. Geantwortet hast du nicht. Aber du bist pünktlich am vorgeschlagenen Treffpunkt gewesen.
Sie ist mit dir über die hellen Wiesen gelaufen, den Hügel hoch. In schwarzen Schuhe, nur Strümpfe und einen kurzen Rock über die Hüften. Darüber ein schwarzes T-Shirt: Dein schwarzes Mädchen. Eine Art tanzender Tod.
So siehst du sie noch heute, gegen eine dunkle Felswand im Hintergrund, aber lächelnd, die Sonnenbrille funkelnd im Gesicht, die Arme wie ein Schmetterling. Angewinkelt, die Tasche tragend, das Zeichen gebend.
Denn sie packte aus der Tasche ein weites Tuch, das legte sie ins Gras, sich selbst auch, dann zog sie ohne Umstände die Schuhe aus, die Strümpfe und den Slip. Was konntest du widerstehen? Ihr hattet wilden Sex. Dann zärtlichen. Müden Sex. Dann wieder wilden. Und zärtlichen. Bei dem blieb es für diesen Tag.
Es ist nie aufgeflogen.
Nun, nicht richtig aufgeflogen: Die Mitschüler ahnten etwas, aber hielten dicht. Sie kuckten nur manchmal absichtlich seltsam. Darüber hast du dich aber eher belustigt als dass es dir je Angst gemacht hätte.
Angst hattest du vor ganz anderem.
Ah, jetzt ist dir wieder speiübel. Gleich musst du erbrechen. …
…
Freitag, 16. August 2013
…
Es gibt diese Momente ja immer wieder: Wo du dastehst und eine unglaubliche Szene sich ereignet. Vor deinen Augen schlägt da einer seinen Hund und wirft danach die Bierflasche so dicht an der Schnauze vorbei auf den nackten Asphalt, dass dem Hund die einzelnen Splitter in die Augen dringen. Du aber warst erst gelähmt, dann ranntest du hinterher und schlugst ihn auch. Du wolltest ihm den Hund wegnehmen lassen. Stattdessen wurdest du geschlagen, nicht nur von ihm, diesem Grobling, sondern auch von Umstehenden, die ihn schützten, nicht den Hund. Den Hund.
Bei solchen Typen ist dir klar geworden, dass dem Menschen die zentrale Stelle in der Natur gar nicht zusteht. Gar nicht zustehen kann. Nur in einem Punkt eben – leider: Dass er fast die gesamte Natur wird zerstören können, wenigstens dieses Planeten. Aber auch hier. Wenn wir alle dem Tod geweiht sind, sowieso die ganze Natur, dann kommt es auf ein paar hundert Millionen Jahre früher auch nicht drauf an. Trotzdem wäre es möglich, diese Zeit schöner zu verbringen, besser zu leben.
Es schwebte dir ein Zeitalter des liebenden Menschen vor. So dass jeder wenigstens einen außer sich stehenden Menschen so liebt wie sich selbst. Aber ist das überhaupt möglich, hast du gedacht. Tut er das je? Ni vous sans moi, ni moi sans vous. Es ist selten, hast du feststellen müssen. Nicht nur in deinem Leben. Gerade nicht nur in deinem Leben. All die Katastrophen in den Beziehungen. Ein Leben nicht aneinander vorbei, sondern mit einem unaufhörlichen Hickhack, hack hier, hick dort. Nimm das und das. Nein. Nein, so nicht.
Eine Zeit lang stand dir die Idee vor Augen, die Menschen einer immensen Gefahr auszusetzen. Weil man sich, so deine Logik, durch eine gemeinsam überstandene Gefahr näher stünde als durch alles sonst … Aber die einzige Gefahr ist doch der Tod und zuvor das Leiden. Und das wartet auf alle. Also wäre diese Gefahr eigentlich immer da. Nur kann man sie nicht gemeinsam überstehen. Selbst wenn man sich bis zuletzt die Hand gibt. Man geht ja doch allein. Von daher ist es auch egal, dass du ganz alleine bist, jetzt, hier.
Es gibt diese Momente ja immer wieder: Wo du dastehst und eine unglaubliche Szene sich ereignet. Vor deinen Augen schlägt da einer seinen Hund und wirft danach die Bierflasche so dicht an der Schnauze vorbei auf den nackten Asphalt, dass dem Hund die einzelnen Splitter in die Augen dringen. Du aber warst erst gelähmt, dann ranntest du hinterher und schlugst ihn auch. Du wolltest ihm den Hund wegnehmen lassen. Stattdessen wurdest du geschlagen, nicht nur von ihm, diesem Grobling, sondern auch von Umstehenden, die ihn schützten, nicht den Hund. Den Hund.
Bei solchen Typen ist dir klar geworden, dass dem Menschen die zentrale Stelle in der Natur gar nicht zusteht. Gar nicht zustehen kann. Nur in einem Punkt eben – leider: Dass er fast die gesamte Natur wird zerstören können, wenigstens dieses Planeten. Aber auch hier. Wenn wir alle dem Tod geweiht sind, sowieso die ganze Natur, dann kommt es auf ein paar hundert Millionen Jahre früher auch nicht drauf an. Trotzdem wäre es möglich, diese Zeit schöner zu verbringen, besser zu leben.
Es schwebte dir ein Zeitalter des liebenden Menschen vor. So dass jeder wenigstens einen außer sich stehenden Menschen so liebt wie sich selbst. Aber ist das überhaupt möglich, hast du gedacht. Tut er das je? Ni vous sans moi, ni moi sans vous. Es ist selten, hast du feststellen müssen. Nicht nur in deinem Leben. Gerade nicht nur in deinem Leben. All die Katastrophen in den Beziehungen. Ein Leben nicht aneinander vorbei, sondern mit einem unaufhörlichen Hickhack, hack hier, hick dort. Nimm das und das. Nein. Nein, so nicht.
Eine Zeit lang stand dir die Idee vor Augen, die Menschen einer immensen Gefahr auszusetzen. Weil man sich, so deine Logik, durch eine gemeinsam überstandene Gefahr näher stünde als durch alles sonst … Aber die einzige Gefahr ist doch der Tod und zuvor das Leiden. Und das wartet auf alle. Also wäre diese Gefahr eigentlich immer da. Nur kann man sie nicht gemeinsam überstehen. Selbst wenn man sich bis zuletzt die Hand gibt. Man geht ja doch allein. Von daher ist es auch egal, dass du ganz alleine bist, jetzt, hier.
Die Menschen sind dem
Tod geweiht. Und weil die Menschen dem Tod geweiht sind, vor dem sie Angst
haben, also nicht perfekt sind, können sie nicht das Abbild eines perfekten
Gottes sein, kann Gott nicht so sein, wie ihn sich fast alle vorstellen. Der
Beweis, alt, alt, aber …
Aber eigentlich hat der schöpferische Mensch seine Funktion eingebüßt. Doch nun denkst du wie Thomas Mann. Die Daseins-Schwermut. Angesichts des Nulls siehst du jetzt schon alles ins Ende mündend. Das Ende aller Romane. Faust als das große Thema der deutschen Literatur. Und Manns Nietzsche-Faust der letzte der Menschen-Träume, diese Textstruktur als der letzte der Romane …
Aber eigentlich hat der schöpferische Mensch seine Funktion eingebüßt. Doch nun denkst du wie Thomas Mann. Die Daseins-Schwermut. Angesichts des Nulls siehst du jetzt schon alles ins Ende mündend. Das Ende aller Romane. Faust als das große Thema der deutschen Literatur. Und Manns Nietzsche-Faust der letzte der Menschen-Träume, diese Textstruktur als der letzte der Romane …
Donnerstag, 15. August 2013
Was bleibt von der Berühmtheit Hermann Hesses, wenn er nicht auch eine
Rockgruppe inspiriert hätte? Was von Prousts Madeleines, die jeder kennt, weil's
was zum Fressen ist? Was von Mozarts Requiem? Und seinen Kugeln, die auch jeder
kennt? Was von Schiller und Beethoven und Puccini und den Freuden? Was vom
japanischen Klagelied auf das Leben? Was von Nabokovs durchsichtigen Dingen?
Was von Mahlers Lied von der Erde, der Flucht vor der Todessymphonie? Was von
Ibsens Nora? Was wird bleiben von der ›Unsterblichkeit‹ der von Shakespare
besungenen Schönheit und Oscar Wildes Auslegung derselben? Poe, Poe, wo bist Du,
nach dem Untergang? Wo bleibt der dunkle See nach dem Ende der Welt? Picasso,
wo deine Photographien? Wo Orson Welles sonore Stimme? Wo Fritz Langs
funkelndes Monokel? Wo all die Dinosaurierknochen, die Trilobiten und die
versteinerten Farne? Die Manuskripte aus dem Mittelalter, Parzival, was fragt
du nicht? Wo all die Kreaturen, von denen wir nichts wissen, die Pflanzen, die
Farne, die Pilze, die Bäume, die Luft, das Nichts?
Mittwoch, 14. August 2013
…
Bist doch nie mehr wiedergeboren worden als Fisch im Februar. König Dominik der Zweite. Wo du dir vorgestellt hast, wie es wäre, tot zu sein. Wie du sterben wolltest so, dass dir sogar der Todesschleim gleichmäßig zum Mund heraustropfte. Und du dich fragtest, ob ein Gesicht, im Moment des Todes, plötzlich ganz anders aussehen könnte, auch objektiv, also wenn man es physiognomisch ausmaß: vorher, in der Sekunde des Todes (elektronisch, superschnell), und danach.
Denn irgendwie funktionierte die Physiognomik, das hast du schon früh gewusst. Nicht so, wie man sich das teilweise vorstellte. Beziehungsweise die Punkte, die man dazu an einem Gesicht vermaß, waren viel zu grob. Es hätte ihrer wohl mehr bedurft. Es ist wie bei dem menschlichen Hirn und einem Computer: Alles kann die Maschine eben doch nicht … Jetzt hättest du bald Menschine gesagt … Also: Alles kann sie dort auch nicht. Und so wird auch nur ein menschliches Auge mit einem menschlichen Hirn und einer Fähigkeit, das irgendwie einzuschätzen, eben doch eine sehr genaue Analyse der Haupteigenschaften und des Verhaltens in den nächsten wenigen Sekunden zeigen: Du bist damit nie, aber nie grob falsch gefahren.
Nicht dann, wenn du wusstest, jetzt musst du flüchten. Nicht dann, wenn du wusstest, zu dem kannst du Vertrauen haben. Nicht dann, wenn du sehen wolltest: Jetzt darfst du sie küssen.
Es wird Teil gewesen sein davon, wieso du derart viele Frauen gehabt hast. Und also auch Teil eines Fluchs. Einerseits, weil du dann zu viel gewollt hast. Aber das meinst du jetzt gar nicht. Du meinst –
Als du zum Beispiel die Gesichter der unter Bush bestimmten Minister gesehen hattest. Da wusstest du, du wusstest einfach, was kommen würde. Nicht wo, nicht genau, wie, aber Krieg, Krieg konnte man aus diesen Visagen allemal ablesen. Meine Güte! Und die am Ende doch nur alle davonhinkten, das eine Bein nachschleppend, in heroischer Senilität, statt dass sie einmal hätten bezahlen müssen, endlich einmal.
Bei solchen Dingen suchtest du nicht nur immer öfter Zuflucht vor Fernsehbildern und Radiowellen, aber Billy, sondern auch vor der Welt selbst, vor dem Geschwätz der Welt, das auf dich eindrang, fast tagtäglich, hicks, immer wieder, armer Igel, armer, kleiner, armer, Hicks –
Bist doch nie mehr wiedergeboren worden als Fisch im Februar. König Dominik der Zweite. Wo du dir vorgestellt hast, wie es wäre, tot zu sein. Wie du sterben wolltest so, dass dir sogar der Todesschleim gleichmäßig zum Mund heraustropfte. Und du dich fragtest, ob ein Gesicht, im Moment des Todes, plötzlich ganz anders aussehen könnte, auch objektiv, also wenn man es physiognomisch ausmaß: vorher, in der Sekunde des Todes (elektronisch, superschnell), und danach.
Denn irgendwie funktionierte die Physiognomik, das hast du schon früh gewusst. Nicht so, wie man sich das teilweise vorstellte. Beziehungsweise die Punkte, die man dazu an einem Gesicht vermaß, waren viel zu grob. Es hätte ihrer wohl mehr bedurft. Es ist wie bei dem menschlichen Hirn und einem Computer: Alles kann die Maschine eben doch nicht … Jetzt hättest du bald Menschine gesagt … Also: Alles kann sie dort auch nicht. Und so wird auch nur ein menschliches Auge mit einem menschlichen Hirn und einer Fähigkeit, das irgendwie einzuschätzen, eben doch eine sehr genaue Analyse der Haupteigenschaften und des Verhaltens in den nächsten wenigen Sekunden zeigen: Du bist damit nie, aber nie grob falsch gefahren.
Nicht dann, wenn du wusstest, jetzt musst du flüchten. Nicht dann, wenn du wusstest, zu dem kannst du Vertrauen haben. Nicht dann, wenn du sehen wolltest: Jetzt darfst du sie küssen.
Es wird Teil gewesen sein davon, wieso du derart viele Frauen gehabt hast. Und also auch Teil eines Fluchs. Einerseits, weil du dann zu viel gewollt hast. Aber das meinst du jetzt gar nicht. Du meinst –
Als du zum Beispiel die Gesichter der unter Bush bestimmten Minister gesehen hattest. Da wusstest du, du wusstest einfach, was kommen würde. Nicht wo, nicht genau, wie, aber Krieg, Krieg konnte man aus diesen Visagen allemal ablesen. Meine Güte! Und die am Ende doch nur alle davonhinkten, das eine Bein nachschleppend, in heroischer Senilität, statt dass sie einmal hätten bezahlen müssen, endlich einmal.
Bei solchen Dingen suchtest du nicht nur immer öfter Zuflucht vor Fernsehbildern und Radiowellen, aber Billy, sondern auch vor der Welt selbst, vor dem Geschwätz der Welt, das auf dich eindrang, fast tagtäglich, hicks, immer wieder, armer Igel, armer, kleiner, armer, Hicks –
Dienstag, 13. August 2013
…
Das verlorene Paradies. Es war nicht einfach, die Kindheit. Das verlorene Paradies war das Leben. Nein, es war das Leben, das man sich erhoffte. Das Leben, das man nie gelebt hat.
Du empfandest dich oft als rätselhaft. Wie kann man so ein Leben führen, das man als Leben bezeichnen möchte. Wie viel weißt du wirklich von dir. Stunden vor dem Tod?
Du kennst einen Teil der Bilanz des Nicht-Geschafften:
Du hast deine wahren Pläne eigentlich nie umgesetzt. Du bist nie deine sehr krassen Visionen angegangen: etwa den Präsidenten von Gottes eigenem Land zu töten, als es noch dieser Cowboy war. Oder Töfffahrer auf den Schweizer Pässen abzuknallen, jedes Wochenende einen. Die Wirkung wäre nach sechs Wochen phantastisch gewesen: freie, lärmfreie Fahrt für Radrennfahrer.
Aber du hättest es nicht ausgehalten, verurteilt zu werden von einem Gericht, obwohl du ethisch im Recht gewesen wärst. Also ließest du es sein.
Ja, du warst das ganze Leben zu fest Narzisst. Deswegen ist dir paradoxerweise nicht gelungen, mehr dich selbst zu sein.
Die Tode anderer sind dir lange nicht nahegegangen. Erst als deine Partnerin starb, damals, sie, mit der du hofftest alt zu werden, hast du gemerkt, was es meint, jemanden zu haben, der einen liebt.
Aber danach war bald wieder alles beim Alten, verdammt.
Und du hast von einem Land geträumt, wo man einfach ein Haus bauen kann, wo man will, weil es nur wenige Menschen gibt, dort. Aber dann fiel dir ein, dass du dann ganz vieles selbst machen müsstest, gerade eben, weil es so wenig Menschen geben würde. Also selbst Gemüse anpflanzen, Getreide eventuell auch, sicher eigene Tiere halten, die man versorgen musste jeden Tag. Eigentlich bist du dafür nicht geschaffen. Warst es nie.
Trotzdem, diese Welten hast du dir oft erträumt: eine Welt, die dich zwingt, mit deinen Händen zu arbeiten, du und einige wenige wie du …
Oder du stelltest dir vor, der letzte deiner Art überhaupt zu sein. Der letzte Mensch auf Erden.
Ah, du weißt schon, wie es sein könnte, Amokläufer zu sein, alle anderen, die eben nicht so sind, auszulöschen. Die kalten Wellen dieser Gefühle sind immer mal wieder über dich gekrochen. Aber du bist wie in eine warme Gegenströmung geschwommen, wo du dann den Ist-Zustand doch klammheimlich als in Ordnung empfunden hast.
Aber das war auch falsch. Das ganze Leben hast du nicht das getan, was du eigentlich hättest tun sollen, alles falsch, alles vertan, alles verloren. Nein, nie besessen.
Aber was wäre das gewesen, was du ganz dringend hättest tun sollen?
Du hättest mit zweiundzwanzig ein Wunderwerk geschrieben haben wollen.
Du hättest mit dreiundzwanzig zusammen mit zwei Freunden ein Album veröffentlichen wollen, Pop-Musik sozusagen, die alle Popmusik endgültig obsolet gemacht hätte. Also auch hier das letzte Album forever.
Oder du hättest einen Film machen wollen, wie er noch nie gemacht worden ist. Der in Spiegelsälen spielen würde und trotzdem die subjektive Kamera hätte haben können – ohne dass man die Kamera im gedrehten Film hätte sehen können. Du hättest den Oscar abgelehnt, was soll denn der?
Oder du hättest all das nicht sein wollen, sondern ein einfacher Arbeiter, der Tag für Tag seine Arbeit macht, ohne aufzufallen. Aber wenn er einmal krank würde, hätte viel nicht geklappt. Du wärst aber nie krank geworden, hättest nie Aufhebens darum gemacht, was du alles tust.
Oder du hättest in den Kongo reisen wollen und die Begräbnisriten untersuchen. Also religionsethnologische Überlegungen anhand kongolesischer Gemeinschaften, mit einem anschließenden Vergleich dieser Riten mit den abendländischen Begräbnissitten.
Du hättest dich bei all denen entschuldigen wollen, denen du irgendwie geschadet hast. Nein, es wäre ein Lebenszeitjob gewesen. Du hast viele Menschen verletzt, vielen Menschen Leid zugefügt.
Du hättest die Träume, die du mit 19 Jahren hattest, wie es sein würde, später ein berühmter Schriftsteller zu sein, diese hättest du mit 40 Jahren nochmals erleben wollen. Nochmals träumen, wie es sein könnte, früher das sein zu wollen, was man später nicht war.
Oder du hättest in Beziehungen offener sein wollen. Jaja, du hast dir immer einige Freiheiten genommen; du warst aber ebenso fast immer eifersüchtig, wenn sie das auch gemacht hat. Obwohl ihr das ein zwei Mal zusammen abgemacht hattet, dass jeder tun könne, was sie und er wolle. Trotzdem. Es ließ dir keine Ruhe. Lieber hast auch du auf alles verzichtet. Aber warum eigentlich? Wäre die Freiheit nicht ehrlicher gewesen, stärker. Ein Teilen, ein Teilen mit der Welt, dem Zentralofen etwas nähergerückt?
Und: Du wolltest schreiben. Aber immer hast du nur gewissermaßen in fremden Stimmen gesprochen. Dir fehle der ›eigene Ton‹, hieß das. Immer und immer wieder. Denn ein paar Mal hast du es versucht, deine Manuskripte doch an Verlage zu senden. Aber immer, wenn du angefangen hast, über alle die Dinge zu schreiben, die dir wichtig waren, sind sie auf dem Papier gestorben.
Es ist, als wäre ein Geist hinter dir gestanden, der dafür geschaut hätte, dass du ja nichts Großes leisten wollest, weil dann die eigene Mutter posthum berühmt würde, da es ihr Sohn zu etwas gebracht hätte. Hast du dich deswegen wie immer selbst sabotiert? Gib mir die Augen, damit ich sehe. Ich will Klarheit. Einen Moment der Klarheit, bitte, einen Moment.
Nein, nicht wieder zwischen die Ohren. Uh, ich versinke im wohligen Fühlen, ich greife daneben, ich …
…
Das verlorene Paradies. Es war nicht einfach, die Kindheit. Das verlorene Paradies war das Leben. Nein, es war das Leben, das man sich erhoffte. Das Leben, das man nie gelebt hat.
Du empfandest dich oft als rätselhaft. Wie kann man so ein Leben führen, das man als Leben bezeichnen möchte. Wie viel weißt du wirklich von dir. Stunden vor dem Tod?
Du kennst einen Teil der Bilanz des Nicht-Geschafften:
Du hast deine wahren Pläne eigentlich nie umgesetzt. Du bist nie deine sehr krassen Visionen angegangen: etwa den Präsidenten von Gottes eigenem Land zu töten, als es noch dieser Cowboy war. Oder Töfffahrer auf den Schweizer Pässen abzuknallen, jedes Wochenende einen. Die Wirkung wäre nach sechs Wochen phantastisch gewesen: freie, lärmfreie Fahrt für Radrennfahrer.
Aber du hättest es nicht ausgehalten, verurteilt zu werden von einem Gericht, obwohl du ethisch im Recht gewesen wärst. Also ließest du es sein.
Ja, du warst das ganze Leben zu fest Narzisst. Deswegen ist dir paradoxerweise nicht gelungen, mehr dich selbst zu sein.
Die Tode anderer sind dir lange nicht nahegegangen. Erst als deine Partnerin starb, damals, sie, mit der du hofftest alt zu werden, hast du gemerkt, was es meint, jemanden zu haben, der einen liebt.
Aber danach war bald wieder alles beim Alten, verdammt.
Und du hast von einem Land geträumt, wo man einfach ein Haus bauen kann, wo man will, weil es nur wenige Menschen gibt, dort. Aber dann fiel dir ein, dass du dann ganz vieles selbst machen müsstest, gerade eben, weil es so wenig Menschen geben würde. Also selbst Gemüse anpflanzen, Getreide eventuell auch, sicher eigene Tiere halten, die man versorgen musste jeden Tag. Eigentlich bist du dafür nicht geschaffen. Warst es nie.
Trotzdem, diese Welten hast du dir oft erträumt: eine Welt, die dich zwingt, mit deinen Händen zu arbeiten, du und einige wenige wie du …
Oder du stelltest dir vor, der letzte deiner Art überhaupt zu sein. Der letzte Mensch auf Erden.
Ah, du weißt schon, wie es sein könnte, Amokläufer zu sein, alle anderen, die eben nicht so sind, auszulöschen. Die kalten Wellen dieser Gefühle sind immer mal wieder über dich gekrochen. Aber du bist wie in eine warme Gegenströmung geschwommen, wo du dann den Ist-Zustand doch klammheimlich als in Ordnung empfunden hast.
Aber das war auch falsch. Das ganze Leben hast du nicht das getan, was du eigentlich hättest tun sollen, alles falsch, alles vertan, alles verloren. Nein, nie besessen.
Aber was wäre das gewesen, was du ganz dringend hättest tun sollen?
Du hättest mit zweiundzwanzig ein Wunderwerk geschrieben haben wollen.
Du hättest mit dreiundzwanzig zusammen mit zwei Freunden ein Album veröffentlichen wollen, Pop-Musik sozusagen, die alle Popmusik endgültig obsolet gemacht hätte. Also auch hier das letzte Album forever.
Oder du hättest einen Film machen wollen, wie er noch nie gemacht worden ist. Der in Spiegelsälen spielen würde und trotzdem die subjektive Kamera hätte haben können – ohne dass man die Kamera im gedrehten Film hätte sehen können. Du hättest den Oscar abgelehnt, was soll denn der?
Oder du hättest all das nicht sein wollen, sondern ein einfacher Arbeiter, der Tag für Tag seine Arbeit macht, ohne aufzufallen. Aber wenn er einmal krank würde, hätte viel nicht geklappt. Du wärst aber nie krank geworden, hättest nie Aufhebens darum gemacht, was du alles tust.
Oder du hättest in den Kongo reisen wollen und die Begräbnisriten untersuchen. Also religionsethnologische Überlegungen anhand kongolesischer Gemeinschaften, mit einem anschließenden Vergleich dieser Riten mit den abendländischen Begräbnissitten.
Du hättest dich bei all denen entschuldigen wollen, denen du irgendwie geschadet hast. Nein, es wäre ein Lebenszeitjob gewesen. Du hast viele Menschen verletzt, vielen Menschen Leid zugefügt.
Du hättest die Träume, die du mit 19 Jahren hattest, wie es sein würde, später ein berühmter Schriftsteller zu sein, diese hättest du mit 40 Jahren nochmals erleben wollen. Nochmals träumen, wie es sein könnte, früher das sein zu wollen, was man später nicht war.
Oder du hättest in Beziehungen offener sein wollen. Jaja, du hast dir immer einige Freiheiten genommen; du warst aber ebenso fast immer eifersüchtig, wenn sie das auch gemacht hat. Obwohl ihr das ein zwei Mal zusammen abgemacht hattet, dass jeder tun könne, was sie und er wolle. Trotzdem. Es ließ dir keine Ruhe. Lieber hast auch du auf alles verzichtet. Aber warum eigentlich? Wäre die Freiheit nicht ehrlicher gewesen, stärker. Ein Teilen, ein Teilen mit der Welt, dem Zentralofen etwas nähergerückt?
Und: Du wolltest schreiben. Aber immer hast du nur gewissermaßen in fremden Stimmen gesprochen. Dir fehle der ›eigene Ton‹, hieß das. Immer und immer wieder. Denn ein paar Mal hast du es versucht, deine Manuskripte doch an Verlage zu senden. Aber immer, wenn du angefangen hast, über alle die Dinge zu schreiben, die dir wichtig waren, sind sie auf dem Papier gestorben.
Es ist, als wäre ein Geist hinter dir gestanden, der dafür geschaut hätte, dass du ja nichts Großes leisten wollest, weil dann die eigene Mutter posthum berühmt würde, da es ihr Sohn zu etwas gebracht hätte. Hast du dich deswegen wie immer selbst sabotiert? Gib mir die Augen, damit ich sehe. Ich will Klarheit. Einen Moment der Klarheit, bitte, einen Moment.
Nein, nicht wieder zwischen die Ohren. Uh, ich versinke im wohligen Fühlen, ich greife daneben, ich …
…
Montag, 12. August 2013
…
Das Seltsame war ja zum Beispiel, dass du weiterhin gerne Wasser getrunken hast, obwohl du einmal fast ertrunken wärst. Und auch der olle Witz, dass Fische darin ficken, hat dich nie davon abgehalten.
Gut, das sagt jetzt nichts, aber …
Es hat dich darauf hingewiesen, dass es andere Welten geben könnte, andere Dimensionen, in die man manchmal wie mit dem Fuß ein bisschen ins kalte Wasser eintaucht. Das Wasser, in dem du fast ertrunken wärst, ist nicht dasselbe, das du später immer wieder getrunken hast.
Du bist auch nicht mehr der, der du einmal warst. Das Kind, dieses Kind, das früher auf dem WC das Hemd ganz hoch gelüpft hatte, damit es nicht vollgeschissen würde, das ist tot. Aber es fühlt sich an, als wäre sein Geist auf dich übergegangen.
Und auch der Mann, der all diese Frauen verführt hat, der Mann, der all diese Desserts gegessen hat, der Mann, der Nacht für Nacht nicht schlafen konnte, der Mann, der vergeblich versuchte, ein Schriftsteller zu sein, er ist nicht du. Du fühlst dich anders an.
…
Das Seltsame war ja zum Beispiel, dass du weiterhin gerne Wasser getrunken hast, obwohl du einmal fast ertrunken wärst. Und auch der olle Witz, dass Fische darin ficken, hat dich nie davon abgehalten.
Gut, das sagt jetzt nichts, aber …
Es hat dich darauf hingewiesen, dass es andere Welten geben könnte, andere Dimensionen, in die man manchmal wie mit dem Fuß ein bisschen ins kalte Wasser eintaucht. Das Wasser, in dem du fast ertrunken wärst, ist nicht dasselbe, das du später immer wieder getrunken hast.
Du bist auch nicht mehr der, der du einmal warst. Das Kind, dieses Kind, das früher auf dem WC das Hemd ganz hoch gelüpft hatte, damit es nicht vollgeschissen würde, das ist tot. Aber es fühlt sich an, als wäre sein Geist auf dich übergegangen.
Und auch der Mann, der all diese Frauen verführt hat, der Mann, der all diese Desserts gegessen hat, der Mann, der Nacht für Nacht nicht schlafen konnte, der Mann, der vergeblich versuchte, ein Schriftsteller zu sein, er ist nicht du. Du fühlst dich anders an.
…
Sonntag, 11. August 2013
Das Todesurteil war
der Menschheit längst gesprochen. Warum also noch etwas anderes tun als
genießen, was man – jeder für sich – so genießt? Das hast du dich oft gefragt.
Und jetzt liegst du da, im weißen Laken, und kannst dich nicht einmal mehr
daran erinnern, wann du das letzte Mal etwas genossen hast.
Vielmehr hast du viele Wünsche noch offen. Du möchtest etwa in einem Sarg liegen und übers warme Meer fahren. Denn wer noch einmal wie in einem Mutterleib schaukelnd über der Erde schweben könnte, in der genauen Wärme, die ihm wohltut, und sei es selbst um den Preis, das alles nochmals erleiden zu müssen …
Vielmehr hast du viele Wünsche noch offen. Du möchtest etwa in einem Sarg liegen und übers warme Meer fahren. Denn wer noch einmal wie in einem Mutterleib schaukelnd über der Erde schweben könnte, in der genauen Wärme, die ihm wohltut, und sei es selbst um den Preis, das alles nochmals erleiden zu müssen …
Samstag, 10. August 2013
Aber
was wäre besser? Die Anarchie, hast du oft gedacht. Weil der organsierte Mensch
ist zu allem fähig. Auch, weil in der Anarchie Platz bliebe für Kreativität des
Einzelnen. Aber ach, es ist wohl nichts. Einen Staat als solchen hast du ja nie
verworfen. Nur hast du dir hier einen anderen gewünscht. Einen, der nicht nur
die Finanzwirtschaft im Kopf hätte, die sogenannte Bildung und das Militär.
Plus einige Sonntagsvorstellungen von der Schweiz: das jodelnde Schwingerfestparadies
auf Erden. Und Bewohner dieses völlig zersiedelten Landes, umgeben von
Autobahnen, die sich noch als mitten im grünen Paradies und unberührten Bergen
wohnend darstellen. Dabei speien die Schneekanonen jeden Winter das Weiß auf die
Piste und die gequälten Legehühner hausen gleich neben dem Atomreaktor.
Sowieso, die Kreativität, was ist es mit ihr? Hängt die vielleicht auch mit den Bedingungen im Land zusammen, wie es jetzt ist? Denn du hast viele andere, vor allem sogenannte Dichter, fast nur noch als Erbrechende gesehen. Wortwörtlich. Du hattest da immer ein Bild im Kopf, wie der große, schlanke, coole, völlig überschätzte Engelbert Zeitkuh seine Reime, ganze Wörtchen oder einzelne Buchstaben aus dem Maul kotzt. Klar konnte er etwas. Aber er fühlte es einfach nicht. Wer so cool tat, und zwar in Momenten, in denen er nicht in Räumen war, wo er sich unwohl fühlte – dort wäre das etwas anderes – nein, er fühlte sich sichtlich pudelwohl, nun, wer dann solches tat …
Meine Güte, jetzt hast du dich eben zu den Kreativen gerechnet. Dabei hast du nie ein Buch veröffentlicht. Nie einen Text, auf den du wirklich stolz sein könntest. Aber die Gesellschaft. Und dein Körper. Denen hast du immer die Schuld gegeben. Doch wäre es nicht immer möglich, in allen Zeitaltern, zu dichten? Zu schreiben, was Sache ist? Was noch in Jahrhunderten trösten wird: Früher war es auch nicht golden. Früher waren wir auch nicht besser.
…
Sowieso, die Kreativität, was ist es mit ihr? Hängt die vielleicht auch mit den Bedingungen im Land zusammen, wie es jetzt ist? Denn du hast viele andere, vor allem sogenannte Dichter, fast nur noch als Erbrechende gesehen. Wortwörtlich. Du hattest da immer ein Bild im Kopf, wie der große, schlanke, coole, völlig überschätzte Engelbert Zeitkuh seine Reime, ganze Wörtchen oder einzelne Buchstaben aus dem Maul kotzt. Klar konnte er etwas. Aber er fühlte es einfach nicht. Wer so cool tat, und zwar in Momenten, in denen er nicht in Räumen war, wo er sich unwohl fühlte – dort wäre das etwas anderes – nein, er fühlte sich sichtlich pudelwohl, nun, wer dann solches tat …
Meine Güte, jetzt hast du dich eben zu den Kreativen gerechnet. Dabei hast du nie ein Buch veröffentlicht. Nie einen Text, auf den du wirklich stolz sein könntest. Aber die Gesellschaft. Und dein Körper. Denen hast du immer die Schuld gegeben. Doch wäre es nicht immer möglich, in allen Zeitaltern, zu dichten? Zu schreiben, was Sache ist? Was noch in Jahrhunderten trösten wird: Früher war es auch nicht golden. Früher waren wir auch nicht besser.
…
Freitag, 9. August 2013
Donnerstag, 8. August 2013
Mittwoch, 7. August 2013
Dienstag, 6. August 2013
Montag, 5. August 2013
Sonntag, 4. August 2013
Samstag, 3. August 2013
Freitag, 2. August 2013
Abonnieren
Posts (Atom)