…
Es gibt diese
Momente ja immer wieder: Wo du dastehst und eine unglaubliche Szene sich
ereignet. Vor deinen Augen schlägt da einer seinen Hund und wirft danach die
Bierflasche so dicht an der Schnauze vorbei auf den nackten Asphalt, dass dem
Hund die einzelnen Splitter in die Augen dringen. Du aber warst erst gelähmt,
dann ranntest du hinterher und schlugst ihn auch. Du wolltest ihm den Hund
wegnehmen lassen. Stattdessen wurdest du geschlagen, nicht nur von ihm, diesem
Grobling, sondern auch von Umstehenden, die ihn schützten, nicht den Hund. Den
Hund.
Bei solchen
Typen ist dir klar geworden, dass dem Menschen die zentrale Stelle in der Natur
gar nicht zusteht. Gar nicht zustehen kann. Nur in einem Punkt eben – leider:
Dass er fast die gesamte Natur wird zerstören können, wenigstens dieses
Planeten. Aber auch hier. Wenn wir alle dem Tod geweiht sind, sowieso die ganze
Natur, dann kommt es auf ein paar hundert Millionen Jahre früher auch nicht
drauf an. Trotzdem wäre es möglich, diese Zeit schöner zu verbringen, besser zu
leben.
Es schwebte dir
ein Zeitalter des liebenden Menschen vor. So dass jeder wenigstens einen außer
sich stehenden Menschen so liebt wie sich selbst. Aber ist das überhaupt
möglich, hast du gedacht. Tut er das je? Ni vous sans moi, ni moi sans vous. Es
ist selten, hast du feststellen müssen. Nicht nur in deinem Leben. Gerade nicht
nur in deinem Leben. All die Katastrophen in den Beziehungen. Ein Leben nicht
aneinander vorbei, sondern mit einem unaufhörlichen Hickhack, hack hier, hick
dort. Nimm das und das. Nein. Nein, so nicht.
Eine Zeit lang stand
dir die Idee vor Augen, die Menschen einer immensen Gefahr auszusetzen. Weil
man sich, so deine Logik, durch eine gemeinsam überstandene Gefahr näher stünde
als durch alles sonst … Aber die einzige Gefahr ist doch der Tod und zuvor das
Leiden. Und das wartet auf alle. Also wäre diese Gefahr eigentlich immer da. Nur
kann man sie nicht gemeinsam überstehen. Selbst wenn man sich bis zuletzt die
Hand gibt. Man geht ja doch allein. Von daher ist es auch egal, dass du ganz
alleine bist, jetzt, hier.
Freitag, 16. August 2013
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