Freitag, 30. März 2012
Donnerstag, 29. März 2012
Dienstag, 27. März 2012
Das ist das Märchen vom Mann, der nicht aufstehen wollte. Denn wenn er aufstehen würde, müsste er sich entscheiden, was er genau tun solle. So aber sind ihm quasi noch alle Möglichkeiten offen. Und so liegt er und nichts geschieht. Ah, doch: Ein Käfer krabbelt über sein Bett. Und wenn er nicht mehr lebte, so liegt er noch heute.
Das Ende des Konsums? Ne, man braucht nur neue Absatzmärkte zu schaffen, zum Beispiel am eigenen Körper. Etwa so: Wer zu viel frisst, wird zu fett. Wer zu fett ist, mag sich eher eine Pille kaufen, die »hochwirksam aktiv viele Fett-Kalorien bindet und unverdaut aus dem Körper herausschleust« (Formoline). Zweimal täglich zwei Pillen bewirken, dass etwa 500 Kalorien nicht verdaut werden können. Das schafft nun aber herrlich eine Nachfrage und Jobs. Denn nicht nur kosten die vier Pillen etwa 4 Franken pro Tag, sondern das unverdaute Essen, das man für die Verdauung nutzlos zu sich nimmt, kostet im Schnitt etwa 8 Franken. Gibt circa 12 Franken Konsum ohne Reue und Wirkung im Körper (zumindest keine direkte Wirkung). Formoline wird in Deutschland hergestellt. Dort kann ein Hartz-IV-Bezüger täglich etwa 4.50 Fr. für Nahrungsmittel ausgeben. In den USA schließlich erhalten Arme teilweise Nahrungsmittelgutscheine im Wert von 4 Franken pro Tag.
Was die Formoline-Kunden pro Tag unverdaut reusschleusen, würde jene drei Tage lang ernähren.
Was die Formoline-Kunden pro Tag unverdaut reusschleusen, würde jene drei Tage lang ernähren.
Montag, 26. März 2012
ER witzelte einmal, jener Kranke stelle sich bei seiner Minimalbildung die Leben ehemaliger Persönlichkeiten vor als eine Art Wust von Banalitäten und mehr oder minder falschen Gemeinplätzen. Es ist doch dasselbe mit den ›früheren Leben‹ jener, die an so was Bescheuertes zu glauben müssen meinen: Wie da so ein Leben ausgesehen haben soll, reproduziert nur ihre lächerlichen Billigst-Wünsche von heute.
Sonntag, 25. März 2012
Samstag, 24. März 2012
Freitag, 23. März 2012
Alle Menschen, die je leben könnten, haben das Recht zu leben: Also seid ständig schwanger, führt die Todesstrafe ein für jene, die nicht Eltern werden wollen – immer und immer wieder. Alle neun Monate. – Und dann reduziert die Tragzeit künstlich auf sieben Monate. Und gebärt im diesem Rhythmus. Und wieder und wieder. Menschen, gebt uns Menschen.
Donnerstag, 22. März 2012
Mittwoch, 21. März 2012
Dienstag, 20. März 2012
Montag, 19. März 2012
Samstag, 17. März 2012
Er: Ich will nicht mehr Teil dieser Konsumgesellschaft sein.
Die Pistole: Peng!
»Geehrte Trauerfamilie. Wir dürfen Ihnen hier nochmals unser Beileid aussprechen und übersenden Ihnen die Rechnung: Sarg: 10‘000 SFR / Einäscherung: 5‘000 SFR / Urne: 3‘500 SFR / Transporte: 2‘000 SFR / Beerdigung, Kirchenkosten: 1‘000 SFR / Beerdigung, Gemeindekosten: 2‘000 SFR / Kränze: 2‘500 SFR / Todesanzeigen: 3‘760 SFR / Einladungskarten: 1‘500 SFR / Essen: 3‘500 SFR / Erledigung Korrespondenz: 1‘000 SFR / Weitere Dienste: 3‘665 SFR.«
Die Pistole: Peng!
»Geehrte Trauerfamilie. Wir dürfen Ihnen hier nochmals unser Beileid aussprechen und übersenden Ihnen die Rechnung: Sarg: 10‘000 SFR / Einäscherung: 5‘000 SFR / Urne: 3‘500 SFR / Transporte: 2‘000 SFR / Beerdigung, Kirchenkosten: 1‘000 SFR / Beerdigung, Gemeindekosten: 2‘000 SFR / Kränze: 2‘500 SFR / Todesanzeigen: 3‘760 SFR / Einladungskarten: 1‘500 SFR / Essen: 3‘500 SFR / Erledigung Korrespondenz: 1‘000 SFR / Weitere Dienste: 3‘665 SFR.«
Freitag, 16. März 2012
Nochmals (jede Philosophin formuliert immer wieder neu, nicht wahr?): Wir Menschen ›philosophieren‹. Also ›leben‹ wir das Leben nicht nur (was, Achtung, in dem Kontext, besser wäre). Wir sind evolutionstechnisch also gewissermaßen eine Sackgasse. Aber könnte sich dieser Gedanke nicht am eigenen Schopf aus dem Sumpf ziehen: Philosophieren könnte meinen: spielen – könnte meinen: freies Spiel des Geistes – könnte meinen: wir ›genießen‹ so das Leben eben doch!?
Donnerstag, 15. März 2012
Ja, ich hatte ihn sogar mal als Laudator, aber: Was Pius Knüsel da über die Museen rauslässt, zeigt einfach, dass er nicht begriffen hat, was auch deren Aufgabe ist: Die systematische Sammlung und Aufbewahrung. Weiß man denn, was später mal als wichtig erachtet werden könnte? Also sammelt man großzügig. Ähnlich ließe sich bei den Kulturschaffenden argumentieren: Nur wenn es ein weites Feld des Mittelmaßes gibt, werden Spitzenleistungen überhaupt zustandekommen können. Es ist wie beim Sport: Ohne Breitenförderung keine Elite.
Mittwoch, 14. März 2012
Dienstag, 13. März 2012
Die CVP-Typen erleben das Leben wie im Videogame: Wenn man versagt, hat man noch das Afterleben. Warum bloß sträuben sie sich dann derart gegen diese Games? – Aber vor allem: Warum lässt man solche Typen noch etwas bestimmen? Sie müssen ja nichts todernst nehmen, nicht mal ernsthafte Probleme: Man macht den ersten Versuch und weiter geht’s …
Sonntag, 11. März 2012
Freitag, 9. März 2012
Gleichheit unter den Menschen meint doch eigentlich die natürliche Ungleichheit, die herausfordert, fasziniert und kultiviert, und die überhaupt erst eine menschliche Gemeinschaft und eine Kultur ermöglicht, in der jede und jeder das Recht hat auf kulturelle Ungleichheit, das heißt Recht auf allseitige Entwicklung seiner individuellen Anlagen in einer pluralistischen Gesellschaft und sozialen Kultur (wenn frau/man niemanden sonst verletzt). Aber wie gesagt: Politiker sehen so was ja heute noch nicht ein. Dabei ist der Gedanke nun wirklich nicht neu.
Donnerstag, 8. März 2012
Mittwoch, 7. März 2012
Dienstag, 6. März 2012
Montag, 5. März 2012
Früher war in der Politik die weltgeschichtliche Kausalkette Homer-Ovid-Dante-Cervantes-Goethe-Joyce-Walther Blunschli noch gang und gäbe. Heute wird man bei der Erwähnung von Literatur als Schweizer Politiker auf der Nominationsliste von der eigenen Partei gleich sieben Plätze zurückgestuft: Wegen des ›Kontaktverlusts‹ mit der ›Basis‹.
Sonntag, 4. März 2012
Samstag, 3. März 2012
Ein CVP-Politiker: »Jede Zwangsheirat ist ein absoluter Widerspruch zu unserer Kultur.« – Aber was bitte ist denn unsere Kultur? Dieses Herumwerfen mit diesem Begriff macht das Wort zu einer Art neuem ›Rasse-Begriff‹: Früher argumentierte man mit ›Rassen‹, heute mit ›Kultur‹. Weiter: Das Problem von Zwangshochzeiten ist eher das von traditionellen Gesellschaften, nicht spezifisch von anderen ›Kulturen‹ oder gar Religionen; früher (ja, bis vor Kurzem!, wenn nicht sogar noch heute) wurde auch bei uns ›zwangsgeheiratet‹, gerade in den Bergtälern. Aber das Geschichtsbewusstsein bei den Parlamentariern war schon immer sehr tief. Uns so was sitzt jetzt also in der Legislative …
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