Dienstag, 27. März 2012

Das Ende des Konsums? Ne, man braucht nur neue Absatzmärkte zu schaffen, zum Beispiel am eigenen Körper. Etwa so: Wer zu viel frisst, wird zu fett. Wer zu fett ist, mag sich eher eine Pille kaufen, die »hochwirksam aktiv viele Fett-Kalorien bindet und unverdaut aus dem Körper herausschleust« (Formoline). Zweimal täglich zwei Pillen bewirken, dass etwa 500 Kalorien nicht verdaut werden können. Das schafft nun aber herrlich eine Nachfrage und Jobs. Denn nicht nur kosten die vier Pillen etwa 4 Franken pro Tag, sondern das unverdaute Essen, das man für die Verdauung nutzlos zu sich nimmt, kostet im Schnitt etwa 8 Franken. Gibt circa 12 Franken Konsum ohne Reue und Wirkung im Körper (zumindest keine direkte Wirkung). Formoline wird in Deutschland hergestellt. Dort kann ein Hartz-IV-Bezüger täglich etwa 4.50 Fr. für Nahrungsmittel ausgeben. In den USA schließlich erhalten Arme teilweise Nahrungsmittelgutscheine im Wert von 4 Franken pro Tag.
Was die Formoline-Kunden pro Tag unverdaut reusschleusen, würde jene drei Tage lang ernähren.

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