Donnerstag, 31. Dezember 2015
Auch wenn ich sie –
oder gerade weil ich sie eben angelernt habe, all die Begriffe, Wörter, Zahlen,
Namen Daten, Begriffe, die ich aber längst mit neuem Bedeutungsinhalt gefüllt
habe, fülle, füllen werde oder möchte, müsste man ›eigentlich‹ ›fast‹ ›alle‹
›Wörter‹ ›nurmehr‹ ›in‹ ›Anführungszeichen‹ ›sprechen‹.
Mittwoch, 30. Dezember 2015
Eigentlich kann man Integration, was auch immer das genau meint, nur da
verlangen, wo es sich um eine wirklich freiwillige Migration handelt; wenn
jemand aus politischen Gründen flüchtet, tut er das, weil er um sein Leben
fürchtet – nicht, weil er sein neues Wohnland besonders toll findet. Und
selbst bei Wirtschaftsflüchtlingen sollte man Integration höchstens da
erwarten, wo nicht aus purer wirtschaftlicher Überlebensnot gehandelt wurde.
Dienstag, 29. Dezember 2015
Montag, 28. Dezember 2015
Sonntag, 27. Dezember 2015
Samstag, 26. Dezember 2015
Freitag, 25. Dezember 2015
Mittwoch, 23. Dezember 2015
Dienstag, 22. Dezember 2015
Montag, 21. Dezember 2015
Sonntag, 20. Dezember 2015
»Ich möchte sterben. Würde mir ja nie etwas antun, dafür habe ich zu
viel Respekt vor der Schöpfung.« – Ach ja? Aber Fleisch isst Du dann, Tiere
also tötest Du? Dieser Respekt gilt doch nur Dir, Du kannst es nicht ertragen,
dass Du, Du kleines Ich, völlig unbedeutend bist (wie wir es fast alle sind)!
Freitag, 18. Dezember 2015
Maria G. (-Z.) [so
im Telefonbuch], L.strasse YY, 60XX Luzern, schreibt mir (in einem Brief
ohne Absender [das machen Menschen, die nicht einstehen wollen für das, was sie
geschrieben haben] und falsch geschriebenem Vornamen) unter anderem, ob ich mir
eigentlich bewusst sei, was ich meiner Mutter und meinem Bruder angetan hätte …
Es gebe keine Entschuldigung für meine taktlosen Äußerungen …
Einmal mehr: Was mein
Vater getan hat, ist wohl weit weniger schlimm, als dass ich heute darüber
rede, ja? Und »keine Entschuldigung«, die möglich sei, heißt ja eigentlich,
denkt man es zu Ende, eine Verdammung in die Hölle, weil ich das anscheinend
nicht mehr sühnen könnte (die Dame war aktiv in der katholischen Frauenrunde) …
Aber im Namen meines Bruders zu schreiben, der nichts mit diesem Brief zu tun
und mit dem Buch über meinen Vater keine Probleme hat, das ist dann nicht
taktlos? Nicht mal sich die Mühe zu machen, meinen Vornamen nachzuschlagen, das
ist dann nicht taktlos? Ich wehre mich dagegen, hiermit!
Donnerstag, 17. Dezember 2015
Dienstag, 15. Dezember 2015
Das sei nach heute verbreiteter Auffassung nicht ‹objektiv› oder
‹aperspektivisch›? – Aber können wir denn aperspektivisch leben? Kann ein Tier
verstehen, dass es sterben muss, um hungrige Menschen zu ernähren? Nochmals …:
Was wir verhindern sollten, weil es nicht nur bei uns gilt: Schmerz und Pein!
Montag, 14. Dezember 2015
Sonntag, 13. Dezember 2015
Sie, die todsicheren Todbringer, reden über die Handys am Ohr, während des
Fahrens, versteht sich, vom ›Sonne-Tanken‹, von den Orten, wohin man als In-Mensch
noch rasch brausen muss. Überall müssen sie nur noch rasch hin: Ihre Geh-hin-Tumore
müssen für einen Psychologen interrasant sein. Oder überspezschniell?
Es ist doch immer und immer und überall dasselbe. Die Glotze (deshalb
das sture Gerade-nach-vorne-Schauen) und das Auto haben die Welt erobert. Der
Gedanke, ohne zu sein, lässt sie Benzin schwitzen. Lieber machen sie weiter mit der Vollteer- und Nix-Feder-Methode gegen Empfindsame, gegen all die, die das Leben wirklich lieben.
Samstag, 12. Dezember 2015
Die Hohohoh-Priester also
segnen Autos: Die Schrottgeweihten grüßen dich. Segnen einen Lift: Fahr hoch,
fahr auf!
Die Kirche, die Gläubigen: gerieren sich als Gottes Höchstes, als Herrenrasse, konkurrieren die Welt zunichte, zum totalen Globozid, huldigen dem brutalsten Ego, aber reklamieren die Verletzung religiöser Gefühle, wenn ihnen mal einer was in die Fiesage gibt. Etwa, dass ihr Glauben zusammengeklaubt sei, ihr Bekenntnis zumeist Raffgier und das Göttliche nichts als ein Stück tierische Seife, sich nach schmutzigen Geschäften die Hände zu waschen.
Die Kirche, die Gläubigen: gerieren sich als Gottes Höchstes, als Herrenrasse, konkurrieren die Welt zunichte, zum totalen Globozid, huldigen dem brutalsten Ego, aber reklamieren die Verletzung religiöser Gefühle, wenn ihnen mal einer was in die Fiesage gibt. Etwa, dass ihr Glauben zusammengeklaubt sei, ihr Bekenntnis zumeist Raffgier und das Göttliche nichts als ein Stück tierische Seife, sich nach schmutzigen Geschäften die Hände zu waschen.
Freitag, 11. Dezember 2015
Es ist, es isst der
Anfang –
Schon an der
Mutterbrust …
Am Ende – PENG!
Am Ende steht die
Geburt des eigenen Kindes: Man gibt sich auf, setzt alles auf ein neues Leben,
in dem dann alles besser werden soll. Und man schaut dann doch so wenig, dass
es besser wird, für das Kind, wie wenn da keines wäre. Ein doppeltes Versagen.
Donnerstag, 10. Dezember 2015
Fertigteilsprache. Wie
bei den Autos. Den und den Spoiler muss man einfach haben: geil. Peng! So cool.
Peng! Sind deine Scheinwerferchen noch in Ordnung? PENG! Meine Kupplung klempt
ein bisschen. PENG! Däh esch düre be root! PENG! Hesch en Blächschade?! PENG!
Fressen wie ein Mähdrescher. PENG! Hesch en Dachschade? PENG! Hey, Mann, ech
lauf voll of de Fälge … PENG! Mein Blinkdarm ist nicht mehr ganz in Ordnung.
PENG!
Da hilft ihnen
nur noch ein OrGASmus: Peng! Eventuell mit Lara Gut, die am 10. Februar
2014 zu Protokoll gibt, dass sie in einem Ski-Rennen lieber ausscheide »als mit gezogener Handbremse« zu fahren.
Aber letztlich haben
Sie schon ein bisschen Recht: Wer einen Dachschaden hat, der ist freilich offen
fürs Höhere … Er sieht die Engel und Kott …
Mittwoch, 9. Dezember 2015
Denn längst sind die Blocher, ist das Blochen, eine gesellschaftliche
anerkannte Sucht, ein Schrottesdienst von Autonixbahn zu Autonixbahn.
Minnesänger würden heutzutage wegen Nachtruhestörung verhaftet, doch die
Stahlsärge krachen die ganze Nacht durch mit höherer, mit höchster
Dezibel-Zahl. ›Flüsterbelag‹ –: hah, ein Witz das! Als würde man daneben ein
anderes Flüstern noch hören, zwei Meter weg vom Mund des Flüsternden.
Dienstag, 8. Dezember 2015
Das einfache Schweizer Volk:
Ethik? Das ganze Buch eine Ethik?
Ich: Vielleicht auch oft eine Art Anti-Ethik: Was man nicht tun soll oder
besser nicht haben soll, was in dieser Gesellschaft falschläuft.
Das einfache Schweizer Volk:
Was denn?
Rapunzel in der Wüstenei:
Ihr habt Fernsehen statt Weitblick!
Max Frisch: Aber die Aufklärung
ist doch gescheitert, das Vóuch tanzt
um das goldene Kalb, das goldene Kalb, das goldene FleischPfundsKalb.
Ich: Die Aufklärung mag gescheitert sein. Aber gerade deswegen braucht
das Vóuch eine Leitung, einen Hinweis
von den geschätzten zehn Prozent der
Menschen, die wirklich denken können. Und solche Texte wie hier, die sie aus
Faulheit und Feigkeit reißen können! Die zeigen, was Leben sein kann: Die Vollzähligkeit der Sterne. Denn
unsere Gattung ist leider fähig, die Bedingungen der Möglichkeit von Natur
überhaupt zu ändern. Erstmals können wir seit seiniger Zeit das Gesicht der Welt
in kürzester Zeit auch für alle Mitwesen verändern. Zum Negativen. Aber es
könnte auch zum LebensbeJAhenden geschehen. Oder hin zum Nichts. Und gerade deswegen darf Sprachbeobachtung,
Sprachvivisierung nicht warten bis zur Dämmerung.
Montag, 7. Dezember 2015
Samstag, 5. Dezember 2015
Freitag, 4. Dezember 2015
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