Freitag, 30. Dezember 2011
Donnerstag, 22. Dezember 2011
Und wieder, wie ein Mantra: »Kinder sind offen, Kinder sind offen!« – Nein, das sind sie nicht. Sie akzeptieren höchstens, was ›autorisierte‹ Personen (Eltern, Lehrer etc.) ihnen sagen oder etwas, von dem sie teilweise schon gehört haben. Nicht, was jemand vollkommen ›Fremdes‹ über etwas ihnen vollkommen ›Fremdes‹ sagt.
Mittwoch, 21. Dezember 2011
JA zum Buch - Statement für die Kampagne
Im Gesundheitswesen besteht das »Hauptprodukt« nicht aus den Medikamenten, sondern in der Leistung der Ärzte und des Gesundheitspersonals. Und damit da keine Kurpfuscher Billigdienste anbieten können, gibt es eine normierte Preisbindung auf Operationsleistungen etc. Die Gesundheit wird also nicht als »normale Handelsware« betrachtet.
Bei Büchern besteht das eigentliche Hauptprodukt auch nicht im Papier, sondern aus dem Text und der Auskunft darüber, also der Arbeit dahinter von Autor, Verlag und engagierten Verkäufern des Buchhandels. Deswegen ist beim Kulturgut Buch eine Preisbindung gegen Verkaufsbilligpfuscher angebracht, die mit der Zeit das ganze Sortiment zugunsten einiger viel verkaufter Bücher zerstören würden. Die Frage ist also nur: Was ist Ihnen Ihre geistige Gesundheit wert?
Im Gesundheitswesen besteht das »Hauptprodukt« nicht aus den Medikamenten, sondern in der Leistung der Ärzte und des Gesundheitspersonals. Und damit da keine Kurpfuscher Billigdienste anbieten können, gibt es eine normierte Preisbindung auf Operationsleistungen etc. Die Gesundheit wird also nicht als »normale Handelsware« betrachtet.
Bei Büchern besteht das eigentliche Hauptprodukt auch nicht im Papier, sondern aus dem Text und der Auskunft darüber, also der Arbeit dahinter von Autor, Verlag und engagierten Verkäufern des Buchhandels. Deswegen ist beim Kulturgut Buch eine Preisbindung gegen Verkaufsbilligpfuscher angebracht, die mit der Zeit das ganze Sortiment zugunsten einiger viel verkaufter Bücher zerstören würden. Die Frage ist also nur: Was ist Ihnen Ihre geistige Gesundheit wert?
Dienstag, 20. Dezember 2011
Montag, 19. Dezember 2011
Das einfache Schweizer Volk: Sie wollten doch nichts mehr sagen?!?
Der olle Riedo: …
Das einfache Schweizer Volk: Jetzt tun Sie mal nicht so …
Die Donners-Stimme: Apropos Flieger fürs Militär: Wie wär’s mit Engeln? Die kosten nichts, benötigen keinen Unterhalt – und ihr Samen ist absolut tödlich. Eine ganz neue Art von Brandbomben wäre so möglich.
Das einfache Schweizer Volk: Nochmals und immer wieder: Du willst wohl eins in die Fresse!?!
Die Donners-Stimme: Und apropos »Miss-Wahlen«. Die werden nie aufhören. Sind doch fast alle gewählten Politiker –
Das einfache Schweizer Volk: Und zack! Und peng!! Und dresch!!!
Der olle Riedo: …
Das einfache Schweizer Volk: Jetzt tun Sie mal nicht so …
Die Donners-Stimme: Apropos Flieger fürs Militär: Wie wär’s mit Engeln? Die kosten nichts, benötigen keinen Unterhalt – und ihr Samen ist absolut tödlich. Eine ganz neue Art von Brandbomben wäre so möglich.
Das einfache Schweizer Volk: Nochmals und immer wieder: Du willst wohl eins in die Fresse!?!
Die Donners-Stimme: Und apropos »Miss-Wahlen«. Die werden nie aufhören. Sind doch fast alle gewählten Politiker –
Das einfache Schweizer Volk: Und zack! Und peng!! Und dresch!!!
Sonntag, 18. Dezember 2011
Samstag, 17. Dezember 2011
Freitag, 16. Dezember 2011
Ach, ethische Korrektheit: Was tut man, wenn man tatsächlich nur einen von zwei ganzen Planeten retten könnte, aus irgendeinem Grund? Jenen bewahren, der mehr Leben vorweist? Aber ist denn »das Leben« allem anderen überlegen? Und würden wir nicht sogar eher den Mond retten, weil er hier so vielen Menschen Gutes tut, als einen weit entfernten Planeten mit einigen Einzellern drauf? So schwer ist das …
Donnerstag, 15. Dezember 2011
Wie bereits angemerkt: Es könnte sein, dass DAS GANZE, alles, das Universum und alles drum herum, ein statisches Faktum ist, in dem Veränderlichkeit nicht vorgegeben ist, und wenn, dann nur, indem jede noch so denkbare Änderung mit einer unausweichlichen Rück-Wirkung anderswo antwortet. Aber eigentlich möchte ich das nicht wissen. Das würde nämlich heißen, dass jeder Einsatz für Tiere, Menschen und die Literatur nicht den Sinn macht, den ich mir bei diesem Einsatz erhoffe.
Warum arbeiten Psychoanalytiker eigentlich meist mit der Sprache? Mal-Therapien (und jetzt nicht in dem pseudo-esoterischen Sinn) gibt es noch selten. Ist die Ausdrucksweise des Unterbewussten die Sprache? Freud war eben doch Literat. So sind seine teilweise auch struben Behauptungen viel eher zu goutieren und wahr. Aber: Dann wäre Literatur ja doch wichtig?
Mittwoch, 14. Dezember 2011
Dienstag, 13. Dezember 2011
Montag, 12. Dezember 2011
Sonntag, 11. Dezember 2011
Samstag, 10. Dezember 2011
Donnerstag, 8. Dezember 2011
Mittwoch, 7. Dezember 2011
Dienstag, 6. Dezember 2011
Montag, 5. Dezember 2011
Sonntag, 4. Dezember 2011
Samstag, 3. Dezember 2011
Freitag, 2. Dezember 2011
Donnerstag, 1. Dezember 2011
Dienstag, 29. November 2011
Dienstag, 22. November 2011
Montag, 21. November 2011
Sonntag, 20. November 2011
Samstag, 19. November 2011
Freitag, 18. November 2011
Donnerstag, 17. November 2011
Mittwoch, 16. November 2011
Dienstag, 15. November 2011
Montag, 14. November 2011
Sonntag, 13. November 2011
Samstag, 12. November 2011
Freitag, 11. November 2011
Donnerstag, 10. November 2011
Mittwoch, 9. November 2011
Könnte es sein, dass DAS GANZE, alles, also wirklich einfach alles, nur ein statisches Faktum ist, in dem Veränderlichkeit nicht vorgegeben ist, und wenn, dann nur, indem jeder noch so denkbare ›Ausbruch aus seiner Natur‹ mit einer unausweichlichen Rück-Wirkung antwortet? – Und wäre also ich ein Produkt … etwa von Dummheit, ein Ausgleich? – Oder schlimmer: Wirkt sich mein Dasein mal so aus, dass es einen Weltkrieg gibt, irgendwo auf einer Welt, die wir nicht einmal kennen? (Helena lässt grüßen: »Da überschätzt sich aber einer mal wieder!«)
Samstag, 5. November 2011
[Seiten 233a & b]
Zugabe
Oft sagt ein Text mehr über den Verfasser aus als über das darin Beschriebene. Er kann aber meist noch öfter etwas aussagen über seine Leserinnen und Leser.
Ein Phänomen zum Beispiel ist es, dass nach all den euphorischen Beschreibungen von Schweiz-Reisen, nach all den schmeichelhaften Stereotypen, die auf dem Höhepunkt der Schweiz-Begeisterung (siehe oben) ihre Kulmination erreichten, viele Schweizerinnen und Schweizer im Zuge des sich herausbildenden helvetischen Nationalismus bald einmal bewusst diesen Stereotypen nachzuleben begannen: Jodeln und Alphornblasen wurden zum Sinnbild schweizerischer Musikalität und wer etwas auf sich hielt, kannte die Trachten und alle Bergspitzen seines Kantons. Wie gerne man schon in der Mitte des 19. Jahrhunderts all das tatsächlich auch sein wollte, was vor allem die gutmeinenden und auf-einem-bestimmten-Auge-verblendeten Gäste in einem sahen, lässt sich anhand mancher Schullesebücher nachspüren, die etwa unter dem Titel «Unser Luzern» die kitschigen und eindeutig euphemistischen Beschreibungen in gewissen literarischen Texten ohne sie zu hinterfragen als wahrhafte Beobachtungen und tiefe Erkenntnisse über die Wesensart der Schweizer abdruckten. Schlimmer gar: Hört man sich die Neujahrsreden der heutigen Bundespräsidentinnen und Bundespräsidenten an, so muss man meinen, da spräche die sogenannt offizielle Stimme der Schweiz bis heute davon, dass «das Volk, das in diesen Bergen wohnt, vom Schöpfer ureigens für die Freiheit geschaffen worden» sei.
Doch von Carl Spitteler über Paul Nizon und Friedrich Dürrenmatt bis hin zu Charles Ferdinand Ramuz, Carl Albert Loosli, Max Frisch und Lore Berger haben sich Schweizer Autorinnen und Autoren von Rang diesem chauvinistischen Selbstverständnis widersetzt. Und wenn dieses Lesebuch im Nachwort dazu aufruft, sich anhand eines Mikrokosmos wie Luzern einmal Gedanken zu machen und Sichtweisen zu hinterfragen, so ist das gerade nicht gemeint in einer Art und Gesinnung, die ein inzwischen reichlich zubetoniertes und von Autobahnen zugestelltes, völlig zersiedeltes Land immer noch hinstellt als das Gelbe vom Bauernei, das doch längst aus einer tierquälerischen Lege-Fabrik irgendwo neben einem Atomkraftwerk stammt.
Wir schulden den aufrichtigen Blick und die Anerkennung den ungeheuchelten Meinungen jener Schriftstellerinnen und Schriftsteller, die lange Zeit verpönt waren, gerade eben, weil sie «als Schweizer nicht schweizerisch» schrieben, sogenannten «Nestbeschmutzern», die viel eher, wie in den meisten Fällen überhaupt, «Nestbeschmutzte» waren und sind.
Beim Blick auf Luzern und seiner Literatur sei aufgefordert zum möglichst «unverschmierten» Blick ohne Vorurteile und getrübte Linsen!
D. R.
Zugabe
Oft sagt ein Text mehr über den Verfasser aus als über das darin Beschriebene. Er kann aber meist noch öfter etwas aussagen über seine Leserinnen und Leser.
Ein Phänomen zum Beispiel ist es, dass nach all den euphorischen Beschreibungen von Schweiz-Reisen, nach all den schmeichelhaften Stereotypen, die auf dem Höhepunkt der Schweiz-Begeisterung (siehe oben) ihre Kulmination erreichten, viele Schweizerinnen und Schweizer im Zuge des sich herausbildenden helvetischen Nationalismus bald einmal bewusst diesen Stereotypen nachzuleben begannen: Jodeln und Alphornblasen wurden zum Sinnbild schweizerischer Musikalität und wer etwas auf sich hielt, kannte die Trachten und alle Bergspitzen seines Kantons. Wie gerne man schon in der Mitte des 19. Jahrhunderts all das tatsächlich auch sein wollte, was vor allem die gutmeinenden und auf-einem-bestimmten-Auge-verblendeten Gäste in einem sahen, lässt sich anhand mancher Schullesebücher nachspüren, die etwa unter dem Titel «Unser Luzern» die kitschigen und eindeutig euphemistischen Beschreibungen in gewissen literarischen Texten ohne sie zu hinterfragen als wahrhafte Beobachtungen und tiefe Erkenntnisse über die Wesensart der Schweizer abdruckten. Schlimmer gar: Hört man sich die Neujahrsreden der heutigen Bundespräsidentinnen und Bundespräsidenten an, so muss man meinen, da spräche die sogenannt offizielle Stimme der Schweiz bis heute davon, dass «das Volk, das in diesen Bergen wohnt, vom Schöpfer ureigens für die Freiheit geschaffen worden» sei.
Doch von Carl Spitteler über Paul Nizon und Friedrich Dürrenmatt bis hin zu Charles Ferdinand Ramuz, Carl Albert Loosli, Max Frisch und Lore Berger haben sich Schweizer Autorinnen und Autoren von Rang diesem chauvinistischen Selbstverständnis widersetzt. Und wenn dieses Lesebuch im Nachwort dazu aufruft, sich anhand eines Mikrokosmos wie Luzern einmal Gedanken zu machen und Sichtweisen zu hinterfragen, so ist das gerade nicht gemeint in einer Art und Gesinnung, die ein inzwischen reichlich zubetoniertes und von Autobahnen zugestelltes, völlig zersiedeltes Land immer noch hinstellt als das Gelbe vom Bauernei, das doch längst aus einer tierquälerischen Lege-Fabrik irgendwo neben einem Atomkraftwerk stammt.
Wir schulden den aufrichtigen Blick und die Anerkennung den ungeheuchelten Meinungen jener Schriftstellerinnen und Schriftsteller, die lange Zeit verpönt waren, gerade eben, weil sie «als Schweizer nicht schweizerisch» schrieben, sogenannten «Nestbeschmutzern», die viel eher, wie in den meisten Fällen überhaupt, «Nestbeschmutzte» waren und sind.
Beim Blick auf Luzern und seiner Literatur sei aufgefordert zum möglichst «unverschmierten» Blick ohne Vorurteile und getrübte Linsen!
D. R.
Freitag, 4. November 2011
Donnerstag, 3. November 2011
Mittwoch, 2. November 2011
Es ist zwar schon lange her – aber was sind schon Jahrhunderte gegen Jahrtausende? – Und also würde es sich sehr wohl lohnen, Städte, Länder und andere geographische Orte, die nach dem ewig-gleichen Christenprinzip Trinidad etc. heißen, endlich nach den wahren Kulturträgern zu benennen: Krausiana, zum Beispiel.
»Der Kopf ist ganz frei. Das erlebe ich nur auf der Jagd.« – Da gehen sie nie in die ›Natur‹ und denken dann, wenn sie jagen, wie toll das doch sei. Dabei würden sie dasselbe erfühlen können, wenn sie die Tiere schlicht beobachteten. Tatsächlich? Vielleicht wirklich nicht: Die müssen sich die Welt meist aneignen durchs Töten und Auffressen.
Samstag, 29. Oktober 2011
Freitag, 28. Oktober 2011
Donnerstag, 27. Oktober 2011
Mittwoch, 26. Oktober 2011
Dienstag, 25. Oktober 2011
Montag, 24. Oktober 2011
Sonntag, 23. Oktober 2011
Das einfache Schweizer Volk: Herr Riedo, Sie sagen, in der Realwirtschaft werde wenigstens etwas geschaffen – im Unterschied zu einer ›falschen‹ Wirtschaft, wo aus Geld Geld geschaffen werde. Was aber sagen Sie dazu, dass alle Schriftsteller aus den immergleichen Buchstaben unendlich viele Texte zusammenstellen?
Riedo: Ääähhh …
Riedo: Ääähhh …
Samstag, 22. Oktober 2011
Freitag, 21. Oktober 2011
»… steht für klare Standpunkte …«. Die aufgeblasene Leere dieser Politiker manifestiert sich direkt in der Sprache. Richtiger wäre: Man müsste sie vor ein Standgericht stellen: – – – ihrer eigenen Gewissenbisse. Aber am Ende, noch ganz zuletzt, lügen sie ja selbst sich selber an (an der Sprache …), belügen und betrügen gar sich selber … Ach, weg!
Donnerstag, 20. Oktober 2011
Am Ende wäre all das sinnlose Geblabber der Politiker und Geldverwalter eine von den Massen flehentlich ersehnte Beruhigung, in der das Bedürfnis steckt, die Vaterstimme zu hören, wie damals, ganz am Anfang, als man auf den Armen herumgetragen wurde, und die einfach etwas erzählte, egal was. – Sie würden sich besser an eine Mutterstimme halten.
Sieht man die ersten Bilder vom toten Gaddafi (›stimmen‹ sie?), wie er von der haltlos aufgebrachten Menge herumgeschleift wird, so könnte er einem schon fast wieder leidtun. Natürlich nicht ernstlich, aber eben doch ›fast‹. So etwas ›gehört‹ sich einfach nicht und spricht eine deutliche Sprache hinsichtlich dessen, was von den wiederum neuen Machthabern zu erwarten ist, die wiederum bald von den alten Massen neu bejubelt werden mögen. Ach ja.
Wäre ich Maler – allerdings ein richtig guter, nicht so einer, wie die meisten Pfuscher heute –, das weibliche Geschlecht wäre der Lieblingsgegenstand meines Pinsels. Aber auch so kreiere ich ja immer wieder ausgesprochene Brustbilder, deren gespiegelte Betrachtung mir schon in vielen schlaffen Lebenslagen beträchtlichen Auftrieb gegeben hat.
Mittwoch, 19. Oktober 2011
Dienstag, 18. Oktober 2011
Und man sollte mit Literatur etwas ausrichten gegen diese archaisch gefangenen Konstitutionen, die in jedem infantilen Chaos ihr Ur-Milieu wiedererkennen und süchtig sich einsaugen lassen von jeder Gelegenheit, in die wohlige Schwäche der Unterlegenheit zurückzukehren (zurückzukarren) und auch in deren phantasiertes Widerbild: in die Sucht nach Omnipotenz – zumindest der Massen?
Montag, 17. Oktober 2011
Samstag, 15. Oktober 2011
Freitag, 14. Oktober 2011
Wir alle sehen die Welt verschieden. Wenn ich nun – am besten durch ein Buch – andere Weltsichten kennenlerne, kann ich all die neuen Sichtweisen plus meine eigene zusammenfügen, um möglichst nahe an eine mögliche Realität zu kommen. Ich komme als mit einer Vielzahl von fiktiven Werken näher an eine mögliche Wirklichkeit, als wer bloß sein bisschen Sichtweise als ›real‹ betrachtet im Gegensatz zu all der von ihm so genannten ›Fiktion‹.
Da werfen sie den meisten Ländern immer vor, die braven Demokraten, es gäbe dort keine richtige Demokratie. Wenn die Bevölkerung jener Länder aber, zum Beispiel im ›Arabischen Frühling‹, endlich gegen ihre Regierungen aufsteht, um mehr Demokratie durchzusetzen, welche Ebene ist es, auf der eine Diskussion in der Schweiz geführt wird? – : »Uh, schlimm, schlimm, eine Flüchtlingswelle, eine Flüüüüchtlingweeeelle!« Oh, wahrlich: Ihr braven Demokraten!
Donnerstag, 13. Oktober 2011
Mittwoch, 12. Oktober 2011
Dienstag, 11. Oktober 2011
Montag, 10. Oktober 2011
Sonntag, 9. Oktober 2011
Montag, 26. September 2011
Sonntag, 25. September 2011
Sehen Sie, ich habe diese Leute, die an der Wilhelm-Tell-Strasse herumschreien, nie gebeten, mich als Schweizer zu betrachten. Solch unverlangte ›Ehre‹ von sprachsumpfartigen Geschöpfen anzunehmen, die ihren Lebtag nichts für ihre Bildung (differenziert denken!) getan haben, das würde unweigerlich auf mich zurückfallen.
Kirche und Naturwissenschaftler machen sich große Sorgen wegen der Möglichkeit, dass jenes dem Menschen gegebene Versprechen auf den Tod nicht gehalten werden könnte: So entwickeln sie dankenswerterweise mit viel Hirn und Habe wirkungsvolle Geräte, die Menschen in diesem Fall selbst dazu bringen zu können, den Geist in genügender Zahl aufzugeben.
Samstag, 24. September 2011
Freitag, 23. September 2011
Aber überhaupt: Als ich den Typen angesehen habe, der da wieder, als Menschenteilchen pars pro toto für den ganzen Typus, der fast 100% der Menschen ausmacht, diese Wurst in sich hineingeschlungen hat, nur um sich zu erhalten, seine blöde Art zu erhalten, indem er Tiere umbringt und frisst – sollten wir nicht schon längst weiter sein? … ich hätte ihm die Fresse einschlagen wollen.
Donnerstag, 22. September 2011
Mittwoch, 21. September 2011
Dienstag, 20. September 2011
Montag, 19. September 2011
Sonntag, 18. September 2011
Samstag, 17. September 2011
Ein einzelner Mensch kann seiner Zeit nicht helfen, er kann nur ausdrücken, dass sie untergeht. Er wählt die Aufgabe, zu beschreiben, dass sie untergeht – während sie untergeht. Es bleibt ihm also, das Ende zu beschreiben, fallend, im Höllenstrudel: meine Zeit, Eure Zeit, ist die Zeit, keine Zeit, alle Zeit …
Freitag, 16. September 2011
Sonntag, 28. August 2011
Samstag, 27. August 2011
Freitag, 26. August 2011
Mittwoch, 17. August 2011
Samstag, 13. August 2011
Subversivität, wie sie in der Kunst so oft gefordert wird, wäre unter anderem dadurch zu definieren, dass sich etwas möglichst deutlich von zumindest seiner Zeit abhebt – und möglichst vielen anderen; was am längsten überlebt, ist am deutlichsten nonkonform: die tatsächlich beste Literatur, die elitärste Literatur als subversivste Form des Gegenlebens.
Man kann nicht sämtliche Literatur lesen in einem Menschenleben. Darum ist es vor allem wichtig, von elementaren Werken zumindest den Nukleus – also das, was ein bestimmtes Werk im Innersten zusammenhält, was es ausmacht und determiniert – zu verstehen; man sollte (selbst als unkreatives Wesen) zumindest begreifen, warum ein Autor ein solches Buch überhaupt schreiben wollte und konnte.
Freitag, 12. August 2011
Donnerstag, 11. August 2011
Hören wir im Innern des Mutterleibs so was wie ›Sphärenklänge‹ (von den Blutbahnen)? Und sofort nach der Geburt – nicht mehr geschützt vom Uterus, aber auch nicht mehr umgeben von Blutbahnen – hören wir sie nicht mehr? Weshalb die Kindchen nach der Geburt sofort schreien: sie meinen, ertaubt zu sein und müssen es sich beweisen, dass sie noch hören …
Mittwoch, 10. August 2011
Es gibt ja so Seminare: »Millionär in kürzester Zeit!« – Sie zeigen in aller Knappheit, wie dämlich gewisse Menschen sind. Würden die Seminarleiter wirklich eine Methode kennen, in kürzester Zeit Millionär zu werden, wären sie es schon – und müssten keine Seminare halten. Und wenn eben die Kurse selbst die Methode wären, würden sie dies in den Kursen nicht zeigen.
Dienstag, 9. August 2011
Montag, 8. August 2011
Sonntag, 7. August 2011
Samstag, 6. August 2011
Freitag, 5. August 2011
Donnerstag, 4. August 2011
Mittwoch, 3. August 2011
Mit zunehmender Lebenslänge gibt der Körper mehr und mehr an Leistung ab, verfällt langsam aber stetig, so fest, dass die meisten Menschen sich kontinuierlich enger durch ihren Beruf definieren, durch ihr Erreichtes in der Arbeitswelt, denn dort ist der Output trotz eines Wrackdaseins noch vorhanden. Wenn dann die Pension kommt, hört dies alles auf, ja, man hört recht eigentlich selbst auf zu sein, was man war: Der Pensionsschock ist da.
Dienstag, 2. August 2011
Sonntag, 31. Juli 2011
Freitag, 29. Juli 2011
Mittwoch, 27. Juli 2011
Dienstag, 26. Juli 2011
Freitag, 22. Juli 2011
Man sollte ein Buch gestalten, das mit vielen Bild-Dokumenten arbeitet, etwa zur Biodiversität: Magerwiese 2001 und 2011: den Schock in der Bildlegende noch präzisiert; dasselbe mit Photos von vorher (Natur) und nachher (Autobahnen) bei den Gletschern, den verschwundenen Auen … – Aber dazu ist in meinem Leben nun keine Zeit mehr. (Zu alt längst, längst zu alt.)
Die Neoliberalen machen immer wieder den Fehler, den Staat als eine Firma zu betrachten. Dabei muss er seit Jahrhunderten dort einspringen – und sei’s nur schon bei der Bildung – wo es sich nicht innnert kurzer Zeit bereits ›lohnt‹. Was aber wiederum kein Freipass ist, sich beim Staat zu bedienen, wenn es einem schlecht geht – und wenn es einem gut geht tiefe Steuern zu verlangen etc.
Donnerstag, 21. Juli 2011
Mittwoch, 20. Juli 2011
Dienstag, 19. Juli 2011
Montag, 18. Juli 2011
Sonntag, 17. Juli 2011
Samstag, 16. Juli 2011
Das Schreien des Kleinkindes: Es ist der Urklang all dessen, was sich in uns gegen die Welt sträubt und uns selbst. In der Literatur ist das Urgewaltige sublimiert zu einem Klagen, das man den Worten einzeln so nicht mehr ansieht; in jeder hervorragenden Literatur ist der ursprüngliche Ton dennoch zu hören – tief unten im Text, zwischen den Zeilen, in der Gesamtheit des Textes an sich, als Klage an die Welt.
Freitag, 15. Juli 2011
Donnerstag, 14. Juli 2011
Mittwoch, 13. Juli 2011
Dienstag, 12. Juli 2011
Montag, 11. Juli 2011
Freitag, 8. Juli 2011
Donnerstag, 7. Juli 2011
Mittwoch, 6. Juli 2011
Dienstag, 5. Juli 2011
Montag, 4. Juli 2011
Samstag, 2. Juli 2011
Mittwoch, 29. Juni 2011
Dienstag, 28. Juni 2011
Montag, 27. Juni 2011
Von der Überlegenheit der Schreibkunst: Schreiben ist ja nicht (nur) ein ›Spielen‹ mit Worten; es ist auch ein stetig hochkomplexer Versuch, die Intelligenz selbst, alles Wissen und unsere Mitteilungsmöglichkeiten davon neu zu arrangieren und zu komponieren. Das ist zum Beispiel bei einem Bild nie möglich. Auch wenn es mathematisch exakt aufgebaut werden kann, ist da nur noch Mathematik drin, nicht gleichzeitig noch alle möglichen Überlegungen etwa zur Methode selbst und tausenderlei in der Welt und im Kopf (also jenseits der Augen). Und doch ist ein Text oft mehr mit Wärme gefüllt als ein Bild. Nur die Musik schafft es auch noch, diese doppelte Höhe der Komplexität und Fülle allen Denkens gleichzeitig mit einer Empfindungswärme zu versehen, die solche Kunstwerke nie zum Kitsch werden lässt.
Donnerstag, 23. Juni 2011
Mittwoch, 22. Juni 2011
Montag, 13. Juni 2011
Können Worte, ohne Zwischenschaltung von Denken, unmittelbar einen Erlebnissinn aussagen, wie er erlebt wird und besteht, bevor er in den Wortvorstellungen verdünnt wird …? Früher hätte ich gesagt: nein! – Heute: Ich weiß es nicht. Eigentlich würden wir hier von ›Genie‹ reden. Aber alles durchdenken – das ist auch nicht immer alles.
Der bärenstarke, junge, heldenhafte Soldat: Ich werde sie alle killen. Ich werde der größte Held meines Landes sein. Ich werde –
Der kleine Profi (knallt ihn ab)
Der Kollege des Bären, ein ebenso trainierter, schöner, junger, stolzer Mann: Mein Bruder! Ich werde Dich rächen. Du sollst nicht vergebens gestorben sein. Ich werde –
Der kleine Profi (knallt ihn ab)
Der kleine Profi (knallt ihn ab)
Der Kollege des Bären, ein ebenso trainierter, schöner, junger, stolzer Mann: Mein Bruder! Ich werde Dich rächen. Du sollst nicht vergebens gestorben sein. Ich werde –
Der kleine Profi (knallt ihn ab)
Donnerstag, 9. Juni 2011
Mittwoch, 8. Juni 2011
Dienstag, 7. Juni 2011
Montag, 6. Juni 2011
Sonntag, 5. Juni 2011
Samstag, 4. Juni 2011
Aber die Hölle wollte keinen Bauchrednerquasisprechanonymus aus mir machen. Sondern ich soll die mögliche Wahrheit weniger den tauben als den leisen Ohren mit dem Federvieh Computer predigen. Federn übrigens haben auch die Gelehrten hinter den Ohren, die mit all ihren Federn gleich wie die Vögel mit ihren ganz befiederten Ohren besser hören als mancher mit seinen nackten langen Ohren.
Freitag, 3. Juni 2011
Durch das Schreiben, wenn es ein anderer beim Lesen empfindet, wie man es selbst beim Schaffen empfunden hat, entsteht ein sozialer Dialog – bis hin zu einer Liebesbeziehung. Und eigentlich sollten auch Liebesbeziehungen im profanen Sinn so beschaffen sein: ein Dialog im tiefsten Sinn des Wortes. Bei den meisten ist es aber bloß so, dass sie niemanden sonst gefunden haben als eben ihren Partner/ihre Partnerin.
Donnerstag, 2. Juni 2011
Mittwoch, 1. Juni 2011
Donnerstag, 26. Mai 2011
Mittwoch, 25. Mai 2011
Warum maße ich mir an, überhaupt etwas zu beurteilen, zu verurteilen? – Weil es noch nie so war, dass die Menschen wie heute theoretisch und demnächst eben wohl auch praktisch die ganze Welt zerstören könnten (auch wenn es viele nicht direkt wollen). Und weil sie messbar an mir zerstören, was einem Menschen normalerweise zugestanden werden muss. – Darum.
Dienstag, 24. Mai 2011
Montag, 23. Mai 2011
»Wir bauen Ihre Zukunft!«, »Die Kinder sollen eine bessere Zukunft haben …« – und wie diese Slogans und Sprüche alle heißen. Sie würden besser mal an der Gegenwart arbeiten. Jeden Tag eine Welt möglich werden lassen, in der die Kinder und sowieso alle nicht diesen Lärm, den Gestank, die Lügen und all das Sinnlose mitmachen müssen.