Montag, 27. Juni 2011
Von der Überlegenheit der Schreibkunst: Schreiben ist ja nicht (nur) ein ›Spielen‹ mit Worten; es ist auch ein stetig hochkomplexer Versuch, die Intelligenz selbst, alles Wissen und unsere Mitteilungsmöglichkeiten davon neu zu arrangieren und zu komponieren. Das ist zum Beispiel bei einem Bild nie möglich. Auch wenn es mathematisch exakt aufgebaut werden kann, ist da nur noch Mathematik drin, nicht gleichzeitig noch alle möglichen Überlegungen etwa zur Methode selbst und tausenderlei in der Welt und im Kopf (also jenseits der Augen). Und doch ist ein Text oft mehr mit Wärme gefüllt als ein Bild. Nur die Musik schafft es auch noch, diese doppelte Höhe der Komplexität und Fülle allen Denkens gleichzeitig mit einer Empfindungswärme zu versehen, die solche Kunstwerke nie zum Kitsch werden lässt.
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