Sonntag, 28. Februar 2016
Samstag, 27. Februar 2016
Standarddeutsch sprechende Politiker, die feierlich werden wollen, tönen
gerne lächerlich. Realsatire ist in der Schweiz unter anderem die ungeschickte Fortsetzung
mundartlichen Benehmens ins ‹Hochdeutsche›; meine Weigerung war schon früh die
Weigerung, jemanden so feierlich zu nehmen, wie er sich gibt, und damit über
jemanden zu lachen, der einem mit falscher Feierlichkeit imponieren möchte. Das
gibt es überall, aber in der Schweiz hört man es bereits nach zwei drei Sätzen.
Freitag, 26. Februar 2016
Ist eine Schweiz, die sich in ihren Tourismusprospekten stilisiert, als
wäre man noch im 19. Jahrhundert, auch wenn man mit dem Auto vors Berghotel
fahren kann und wo inzwischen über 60 Prozent der Skigebiete künstlich
beschneit werden, nicht eigentlich längst tot? Ist sie nicht erstarrt in einem
Bild, das lange zurückliegt und hauptsächlich von den Touristen bzw. für die
Touristen geprägt wurde?
Donnerstag, 25. Februar 2016
Kann also das längst überholte Bild jener Schweiz noch für eine Schweiz
stehen, die heute definitiv kein Bauernstaat mehr ist (noch etwa zwei Prozent
der Bevölkerung sind in der Landwirtschaft tätig) und wo die Angst um Arbeitsplätze
im Dienstleistungssektor in den Städten und der immer größer werdenden
Agglomeration sowie um den Finanzplatz zuverlässig dazu führt, dass Umwelt- und
Landschaftsschutzbedenken wie Sondermüll über Bord gekippt werden und die ebenfalls
oft hochgehaltene humanitäre Tradition (Rotes Kreuz und die Genfer Konvention
sind da die Stichworte ebenfalls aus dem 19. Jahrhundert) eigensüchtig verdrängt
wird, sobald es etwa darum geht, der eigenen serbelnden Waffenindustrie unter
die Arme zu greifen und ihr neu wieder Waffenlieferungen an Länder gestattet
ist, die die Menschenrechte missachten?
Wie uns Friedrich Schiller 1804 mit dem «Wilhelm Tell» den
meistzitierten Nationalmythos hierzulande gegeben hatte, schufen die Engländer und
andere ‹Auswärtige› eigentlich erst die Marke ‹Schweiz – (unberührtes) Land
der Berge›. Der Schweiz und den Schweizern blieb das Geschäftemachen. Als
typisch kann dabei die Toblerone-Schokolade gelten, die nach dem nun bekannten
und markanten pyramidenförmigen Gipfelkopf des Matterhorns gestaltet wurde
(auch wenn die Söhne von Theodor Tobler später gerne behaupteten, die Form
stamme von einem Szenenbild aus der Pariser Revue Folies Bergère, wo sich die
Tänzerinnen während einer Vorstellung zu einer Pyramide geformt hätten).
Mittwoch, 24. Februar 2016
Dienstag, 23. Februar 2016
Montag, 22. Februar 2016
Sonntag, 21. Februar 2016
Freitag, 5. Februar 2016
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