Dienstag, 29. März 2011
Sonntag, 27. März 2011
Wer mit empfindlichen Sensorien durchs Leben muss, ist gewiss nicht zu beneiden im Knall und Fall der Fertighändler, Fertigmacher. Denn zum Denken wird man so wenig geboren wie zum Kämpfen. Eignete man es sich aber nicht freiwillig an, das Denken, man sähe sich dazu genötigt. (Außer wer nicht kann …)
Samstag, 26. März 2011
Die Missbrauchsfälle in der katholischen Kirche sind für den römischen Chef-Exorzisten ein Beleg dafür, dass Satan im Vatikan sein Unwesen treibt. Auch bei der Bluttat in der Schweizer Garde vor gut zehn Jahren soll er seine Hand im Spiel gehabt haben. – Und nun versuchen Sie mal, wenn Sie einen Mann oder eine Frau vergewaltigt haben, vor Gericht zu sagen, ups, da war kurz der Satan in mir. Es wird nichts bringen. Außer Sie sind von der Kirche.
... Also das sind schon krasse Zahlen: Im Jahr 2008 wurden in der Schweiz 2‘724‘100 (= 7443 im Tag!) Schweine geschlachtet – wirklich ein regelrechter Massenmord! Da sollten sich die Menscherl schon ein Bisschen überlegen, ob sie wirklich weiterhin 24,8 kg Schweinefleisch pro Jahr essen wollen (das ist der Pro Kopf-Verbrauch und davon ist weniger als 1% Bio-Fleisch). Jedes einzelne ist ein LEBEwesen … (ein Lebe! Wesen!!)
Freitag, 25. März 2011
Die Entlarvung des Ichs als grammatikalisch gespeiste Fiktion: Wir wollen sparen / Wir wollen Häusle bauen / Wir wollen Kinder haben / Wir wollen eine gute Bildung / Wir wollen etwas Gutes tun / Wir wollen das Land verteidigen / Wir wollen die Welt wissen lassen, wer wir sind / wir wollen … / Und wissen vor lauter Wollen nicht mehr, was sie wollen; und suchen Rat bei ganzheitlichem Sackhüpfen, in einem interkontinentalen Besinnungslager, im Publikum einer Fachmesse für selbststrangulierende Nirvana-Technik, bei einem Kongress zum Problem frühsexualisierter Computer oder beim Unterwasser-Training zur Sensibilisierung philosophierender Goldleberflecken bzw. herumstreunender Zahnschmelzfußballmannschaften. Voll gefangen im Perpetuum absurrdumm.
Donnerstag, 24. März 2011
Dienstag, 22. März 2011
Kennen Sie den Schweizer Witz des Jahrhunderts? – Der hier: »Der Bund schützt das Alpengebiet vor den negativen Auswirkungen des Transitverkehrs. Er begrenzt die Belastungen durch den Transitverkehr auf ein Mass, das für Menschen, Tiere und Pflanzen sowie ihre Lebensräume nicht schädlich ist.« (Oder der Anstoß zur Debatte, worüber man noch lachen kann …)
Montag, 21. März 2011
Das bringt mich zu dem … Was ist erbärmlicher: Wenn Fanta 4 trotz großen Erfolgs rummotzt: »Denn das hier geht an alle unsere Widersacher, Wichtigmacher, Cocksucker, Motherfucker, Hosenkacker, aalglatte nimmersatte Jammerlappen, die wie Ratten in Kloaken darauf warten über unsere Platten zu beraten, ha, Ihr ganzen Abklemmer, Flachwanker, Spartendenker, wir sind Eure Rattenfänger autonome Einzelgänger …« – oder wenn der kleine Riedo in einen fast absoluten Raum der Nichtwahrnehmung seine Tiraden reinschreit?
Freitag, 18. März 2011
Mittwoch, 16. März 2011
Erst seit einigen Jahrzehnten nach der Aufklärung ist es evident, dass es auf Erden nie wirklich besser werden wird. Und erst seit damals konnte der Roman zu der Makellosigkeit streben, die ihn weit über die Realität stellt. Denn erst seit damals muss man zwangsläufig in ihm und durch ihn versuchen, Perfektion wenigstens dort herzustellen. (Und wird die Welt nicht dadurch doch besser?)
Dienstag, 15. März 2011
Montag, 14. März 2011
Aber es braucht Atomkraftwerke!? – Ne, besser wär halt: nur noch halb so viele Menschen auf der Erde. Ist innerhalb von einer Generation zu erreichen … Was das heißt? Ich soll vorangehen! – Na, ich hab keine Kinder. Na, ich würd‘ schon schreiben UND einen anderen Job machen. Na, ich würd schon brav NUR in der Schweiz bleiben. Und WEITER?
Im Leben geht es einem – ach, wie kitschig! – wie einem Wanderer, der viele mögliche Wege erblickt, steile, mit schöner Aussicht, flache, mit Blumen, in interessanten Schluchten liegende etc., und man kann dennoch nur einen nehmen, um zum festgesetzten Zeitpunkt ans Ziel zu kommen, wenn man denn überhaupt hinkommt …
Die ‹Moslems› sollen keine ‹Kirchsteuern› erhalten? – Na, seht ihr jetzt (die, die es betrifft), wie seltsam das von Anfang an war, irgendjemandem vom Staat aus Steuern einzutreiben? – Und es sei nochmals gesagt: Man soll mir nicht damit kommen, dass wir eine christlich geprägte Gesellschaft sind: Wir sind viel mehr geprägt von der Aufklärung (Rationalität, Demokratie, Toleranz, Meinungsfreiheit, Menschenrechte – alles gegen die Kirche erkämpft).
Samstag, 12. März 2011
Freitag, 11. März 2011
Hermann Hesse hat mal gemeint, die Welt wäre besser, wenn es mehr Walser-Leser gäbe. Heute gibt es mehr Walser-Leser als damals. Die Welt ist trotzdem nicht besser. Warum? Sie lesen’s als Unterhaltung, ohne wahres Gefühl. Fast ausschließlich Schriftsteller lesen Schriftsteller, wie man Schriftsteller lesen sollte …
Bei den Wissenschaftlern bezahlt man auch solche, die – wie sich später herausstellen kann – möglicherweise in Sackgassen forschen. Warum nicht bei den Kulturschaffenden? Sie arbeiten als Gesamtheit an der Möglichkeit einer Weltabbildung, die alles Bisherige ersetzen wird und als wahre Gegenwelt zu Verfügung stehen könnte. Es wird ganz real machbar sein, in so ein Kunstwerk hineinzuschlüpfen und nur noch da zu leben, so lange wie man will. (Witz? Wer spricht von Witz?) (Was: Computerspiel? Was: die Welt von heute?)
Donnerstag, 10. März 2011
Mittwoch, 9. März 2011
Viele denken doch, wenn sie eine Reisegesellschaft sehen: »Fremdes erleuchtetes Glück – da fährt es hin.« Der einzige Unterschied zu den hoffnungslosen Schriftstellern (Roth!) ist der, dass diese genau wissen: Derartiges Glück gibt es nicht. Wären die Vielen dort in der Reisegesellschaft, würden sie auf die Beobachter sehen und denken: »Da ist es, das fremde Glück.«
Dienstag, 8. März 2011
Montag, 7. März 2011
Sonntag, 6. März 2011
Samstag, 5. März 2011
Freitag, 4. März 2011
Donnerstag, 3. März 2011
Mittwoch, 2. März 2011
Alle vermeinen zu merken, dass wir alle bald bald bald einen Wendepunkt erleben werden, im Zeitalter der Erde, des Kosmos, der Schöpfung. Aber was kümmert das die Welt, was die denken? Sie wird weiterhin einfach sein, wie sie ist, ohne sich zu wenden. (Aber große Egos werden weiterhin denken, etwas enorm Wichtiges werde zu ihren Lebzeiten noch geschehen, bald bald bald …)
Dienstag, 1. März 2011
Wenn man mehrere Krankheiten hat, darf man immer weniger klagen, von Mal zu Mal: Das erste Leiden darfst Du noch drei bis vier Monate beklönen, das zweite zwei Monate, das dritte knapp einen Monat und das vierte erwähnst du am besten gar nicht mehr. Dabei wird es von Mal zu Mal schwerer, alles auszuhalten.
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