Mittwoch, 30. Mai 2018

Ein Märchen: Der Mann, der sich nie bückte. Nicht beim Gebet, nicht bei der Arbeit, schließlich nicht hinab zur Lünette. So starb er grausamer als nötig.
Er in? Erin. Er-in? Erin!
So etwas wie einen Vorläufer zu Lolita [»Der (Be)Zauberer«)] konnte Nabokov erst schreiben, als er in Paris die Sexualität der ungebundenen Frau kennengelernt hatte … Die machte ihm auch Angst.

Dienstag, 29. Mai 2018

Ein Buch in Gesten (Photographien der Gesten auf den Seiten).
Einer, der es zum Professor der Literatur gebracht hat, obwohl er ausschließlich Sekundärliteratur liest (und die Zitate darin).
Drum bin ich für das Maulrecht.
Himpelchen & Pimpelchen, die zwei gehen durch die Welt – und setzen sich in Mäuler: Da versuchen sie dann zu reden. Aber es passt in keinem Maul recht … außer in denen von Schriftstellern.

Montag, 28. Mai 2018

Früher verwählte man sich am Telefon viel mehr … Möglichkeiten zur kurzen Kommunikation zwischen zwei Einsamkeiten für Momente, die …
Der (Noten-)Schlüssel zum Thema.
Aus dem schwarz-weißen Blick der Jugend wird im Alter ein kataraktgrauer.
A b c d e f g h i j k l m n o p q r s t u v w x y z.

Samstag, 26. Mai 2018

Ein Buch nur in RANDNOTATEN (zu Faust?).
Die Welt verbietet den Gebrauch von ›schlimmen‹ Wörtern, wie »f***« etc., aber dass es immer noch Krieg gibt, das ist nicht so schlimm, da wird nicht gleich viel Energie verschwendet …
Wer soll das gesagt haben?

Freitag, 25. Mai 2018

Ein Therapeut schreibt über Kunden. Jeweils in einer je eigenen Sprache. Wer will das Buch lesen?
»Wir verabscheuen, was mittels Gewalt Historie wird, der Ausdruck von Paranoia im Machtpolitischen (die Affinität von Machtpolitik und Paranoia hat schon Canetti dargelegt).«
Das einfache Schweizer Volk: Selber Affe.
Ich: Und die Zunge wollt ihr mir auch herausschneiden, gelt?
Das einfache Schweizer Volk: Das machen wir auch umsonst.

Donnerstag, 24. Mai 2018

Er lebt für den Radsport. Als ›aktiver‹ Zuschauer. Jubelt zu am Straßenrand, sammelt weggeworfene Bidons auf. Wenn er eins an den Kopf geschmissen kriegt, ist das für ihn die größte Ehre. (So spricht ein Schweizer, Leute!)

Mittwoch, 23. Mai 2018

Keine Rossen, Herr Pferdebugger.
Keine Possen, Herr Rosenknautscher.
Der alte Riedo als alter Mann lockt einen jungen Luzerner ins Muoatathal. Er will ihn sehen wie sich damals, lockt ihn her, lockt ihn ins Hölloch, lässt ihn ersaufen. Und er? – Verliert sich am Ende im Urwald dort.

Dienstag, 22. Mai 2018

Wenn du noch ein Mal zu mir sprichst, höre ich dir nicht mehr zu!
Jaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaah, es regnet Geld. Immer mehr. Aber auf einmal sind alle erschlagen, ertrinken darin, selbst wenn sie sich in Häuser flüchten, auf Berge, es ist wie eine Sintflut, Geld, Geld, überall.

Montag, 21. Mai 2018

Buch: NEUGIER/Stärker als alle Skrupel.
Rattenschleckerbissen.
Kotzenminze.
Gegen alle Philotrapen.

Sonntag, 20. Mai 2018

Knalladies: Scheißjäger im Glück.
Das einfache Schweizer Volk: Wir machen dich PENG!
Ich: Jaja.
Das einfache Schweizer Volk: Kannst von Glück sagen, versteckst du dich nicht im Korn!

Samstag, 19. Mai 2018

Warum Joyce im ›Hades‹-Kapitel den Stil »Inkubismus« nennt? (Fritz Senn [Hg.], [James Joyce], Hades, 1992, S. 259: »Am seltsamsten erscheint wohl ›Incubism‹ als die Technik der Episode. […] Bis jetzt ist eine überzeugende Erklärung dieses Hinweises noch ausgeblieben.« – Na, weil hier das Verfahren der eingeschränkten Perspektive erstmals durchbrochen wird. In allen folgenden Kapiteln kann eine Hauptfigur zwar immer noch Wahrnehmungszentrum sein, muss es aber nicht mehr. Dass dies genau hier geschieht, ist logisch insofern, als es ja unter anderem um einen TOTEN geht. Der Tote kann nicht mehr gut (obwohl er das an anderen Stellen des Buches kurz tut) aus seiner Sicht erzählen; allgemein können im HADES die Toten den Lebenden nicht mehr gut etwas beibringen. Es braucht als gewissermaßen tatsächlich einen Inkubus, der sich an Toten vergeht, um an ihrer Stelle erzählen zu können, Vermittler zu sein.
(Kann sein, dass seit 1992 sonst jemand schon drauf gekommen ist …)

Freitag, 18. Mai 2018

Die Erde als Bewährung für Künstler: Schaffen sie Gutes, dürfen sie ein für alle Mal sterben, verpuffen, weg! Schaffen sie Schlechtes, müssen sie für immer und ewig hier leben … …
Der Einäugige ist kein König im Land der Blinden. Ist schon lange bekannt. Er würde ausgelacht, verurteilt für seine andere Meinung. / Und was aber ist ein letzter Mann unter Frauen? Meine Güte, hab Erbarmen und lass ihn schnell sterben.
Die Frauen: Du bist doch sonst nicht so?!

Donnerstag, 17. Mai 2018

Spitteler: Schmetterlinge im Buch.
Das andere Welt, das sie (er)schreibt …
Die Menschen leben nach einer Invasion aus dem All wie einige Urvölker bei uns: Uns wird auf der Erde nur noch ein Reservat zugeteilt, in dem wir leben dürfen: Es ist Europa.
Das einfache Schweizer FOLG: Eurovinist!
Beuteschmema: Männer wollen Frauen. / Bräuteschema: Frauen wollen Männer.
Das einfache Schweizer Volk
: Also da sagt meine Kuh viel klügere Sachen!

Dienstag, 15. Mai 2018

Es sägt mein Väterchen am unsichtbaren Ast, auf dem ich hodenschwer balanciere: Trägt er wenigstens ein Blatt, der Ast, zwei drei?
Sex = Rock (♀) ‘n’ Roll (♂).
Das einfache Schweizer Volk: Sehr klassische Vorstellung …

Montag, 14. Mai 2018

Me neither! Was macht der Mann von heute? Er (um)wird/bt Pf(r)au.
Ach, lasen wir das doch!

Sonntag, 13. Mai 2018

Ein Kranker im Spital. Er bezahlt einen, der sich Stücke im Theater ansehen soll und dem Kranken darüber berichten. Jener aber nimmt das Geld und geht nie hin; stattdessen erzählt er völlig frei. Goethe oder Schiller – ihm doch egal. Bis eines Tages die Tochter des Kranken die ganze Sache entdeckt. Sie sagt es dem Vater, worauf dieser meint, das mache doch nichts, solange er so tolle Theater erzählt bekomme …
DIE FRIGIDEN / oder / Ausgehöhlte Eisberge zum Drin-Wohnen …
Ach ja, und wie jeder Büenzli weiß: In Zukunft wird des Langen und Breiten gedeutet werden: Ein Reklametext des 20. Jahrhunderts.
Da gibt es einen, der in den ›Tonarten‹ der Komponisten oder den Textausschnitten der großen Schriftsteller träumt. Plagiat! Pro Litteris, wo bist DU?

Freitag, 11. Mai 2018

Die Türglocke: Klingeling!
Ich: Es ist gar kein Schatz hier. Gehen sie!
Wir gehen mal wieder ein paar Flaschen fällen.
Ein Buch schreiben aus Sicht der Zehen / des Bauches / der Augen. Alle haben ihr eigenes Kapitel, wobei in allen Kapiteln eigentlich dasselbe erlebt wird, eben nur aus einer immer anderen Perspektive/Perhaptive/etc.
Er stirbt und liegt schon seit Langem im Bett. Wenn er aus dem Bett schaut, ist ihm die Welt um 90 Grad verdreht. Die Welt ist ihm zu 90 Prozent zu lebendig.
Der Jommeri: Ach, ach, das Wasser wäscht noch die ganze Welt davon. Weg und davon. Entzug der Lebensgrundlage, jammer, jammer …
Schrattenreckenreißen!

Mittwoch, 9. Mai 2018

Er, ganz schneuzelig hoch an den Solothurner Literaturtagen: Sie liegen da, gefesselt, im riesigen Hörsaal, und müssen meine Texte hören. Der Mund wurde ihnen abgestellt, bewegen, um Krach zu schlagen, können sie sich auch nicht. Sie müssen also hören, zuhören, stundenlang. So lange, wie ich will. Sie müssen hören, was ich sage, was ich schrieb. Sie müssen mein Leben auf wenigstens eine Weise wahrnehmen. Sie können sich nicht einfach wieder davonschleichen. Diese Momente, die eine Ewigkeit dauern werden, gehören ganz mir.
Ab und zu kommen Helfer und füttern sie ein wenig – wenn ich schreibe oder mich ausruhe oder auf der Toilette sitze.
Aber es geht schnell wieder weiter. Ich habe viel zu lesen, auch ohne sofort etwas zu sagen, sie merken es dann schon.
Denn ich habe auch angefangen, Wiederholungen einzustreuen. Sie sollen wirklich verstehen, was ich da geschrieben habe. Und erfassen, warum ich das tat. Warum ich das muss. … Die Opfer sollen den Täter verstehen. In diesem Fall. Und in allen drei anderen plus den Spezialfällen auch. Und das Leben gibt Sinn.
Die Zuschauer: Klitscheklatscheklitscheklatscheklatscheklatsche!