Meine tief einfundamentierte Abscheu vor allem ›Erwerbs-Leben‹ kommt mir immer weniger als Schrulle vor (wie früher noch ab und zu): Nicht nur die Verachtung gegen die Krämerseele, auch der Widerwille gegen eigene Vorteils-Wahrnehmung, gegen das Geschäfte-Machen ... das alles habe ich mir in einer alternativen Erziehung irgendwie selbst angeeignet, habe ich mir zu Über-Ich-Verdikten aufgebaut; doch war ein kleiner Teil davon immer schon da. Es ist dies für die meisten Menschen seltsam, wie ›nicht von dieser Welt‹ – im ganz ›realen‹, ›vernünftigen‹, aber vielleicht auch in einem metaphysischen Sinn.
Und so ließe sich an dem Gedanken vielleicht sogar übersichtlich machen, dass es verschiedene Herkünfte überhaupt gibt, und dass auch ›die Seelen‹ gleichsam von unterschiedlicher Nationalität sind – zuletzt von unterschiedlicher Natur. Für meine (nachträglich) immer schmerzlich gewesenen Träume vom ›wirklichen Leben‹, war die Unabhängigkeit vom ›Materiellen‹ immer die unausgesprochene Bedingung sine qua non, die Unabhängigkeit vom ›Materiellen‹ überhaupt: Die Schwerbeweglichkeit der Ding-Welt, mit der ich lebenslang gekämpft habe, während anderen die Körper-Arbeit wie das Natürlichste von der Hand ging, war der Inbegriff meines Ohnmachtsgefühls überhaupt. Zuletzt kann ich in einer Welt des ›Stofflichen‹ nicht glücklich werden, nie, konnte es schon als Kind nie so, wie es andere erleben.
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