Freitag, 23. April 2021

Es ist schon erstaunlich: In diesen wenigen Sätzen von Sigmund Freud steckt mehr als in ganzen Büchern von etwa X. Z.: »Die Frage nach dem Zweck des menschlichen Lebens ist ungezählte Male gestellt worden; sie hat noch nie eine befriedigende Antwort gefunden, läßt eine solche vielleicht überhaupt nicht zu. [...] Es scheint vielmehr, daß man ein Recht dazu hat, die Frage abzulehnen. Ihre Voraussetzung scheint jene menschliche Überhebung, von der wir soviel andere Äußerungen bereits kennen. Von einem Zweck des Lebens der Tiere wird nicht gesprochen, wenn deren Bestimmung nicht etwa darin besteht, dem Menschen zu dienen. Allein auch das ist nicht haltbar, denn [...] ungezählte Tierarten haben sich [...] dieser Verwendung entzogen, indem sie lebten und ausstarben, ehe der Mensch sie gesehen hatte.« Freud erledigt wie nebenher die Bibel, die doch die Tiere dem Menschen Untertan macht – und damit auch die Bibel, ja, zumindest den ganzen christlichen Glauben. Und mit der Erwähnung der Überheblichkeit eigentlich sämtliche Religionen ...

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