Freitag, 24. Mai 2013
Ich möchte den Brei der Kindheit essen. Wer soll ihn kochen? Der Vater versucht
es. Aber da fehlt noch viel. Ich hole die ehemalige Lehrerin zu Hilfe. Aber auch
so fehlt viel zu viel. Es kommt der Junggruppenleiter. Ja, ein wenig riecht es nach
damals, aber wer soll das essen, so wie es aussieht? Ich kenne einen anderen Brei.
Also zeigt sich die Tante. Sie kocht gut. Aber auch mit ihren Kochkünsten wird der
Brei nicht wie damals. Als fast schon letzte Möglichkeit zeigt sich die tote Großmutter.
Aber ach, ihr brennt wie immer der Brei ein wenig an. Nunja, vielleicht gehört das
dazu; aber es passt noch nicht. Also finde ich endlich den Pfarrer, der grad seine
Kirche begutachtet; auch er schon lange nicht mehr von dieser Welt. Was also kann
er ausrichten? Er kann den Chefkoch holen. Er kommt, der wahnsinnige, der tolle
Mensch. Und wie sieht der Brei aus? Man muss ihn mit dem Presslufthammer zerkleinern.
– Und mir reicht’s. Es geht einfach nicht. Dabei sehne ich mich so danach. Brei
der Kindheit, wie hast Du geschmeckt?
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