Sonntag, 19. Mai 2013

Ich und die Welt: Mit einer Energie aufgeladen, die nur den Schluss zulässt auf eine libidinöse Beziehung zum Hassobjekt der Fremdheit. Die Kakophonien der Ekelbeschwörungen als verkappte Liebeslieder. Oder der Versuch, das Gleichgültige auszufüllen, und sei es mit Abwehr. Das Unheimatliche als heimliche Lockung: Ich will in den Abgrund des Tabuisierten stürzen. Es werde mir (und meinen Leserinnen und Lesern) ganz anders.
So muss man sich wohl auch ›Gott‹ vorstellen: Kreiert als ein Monstrum, damit überhaupt etwas ›da‹ sei, das man und auf das man zeigen kann.
Literaturen und Litaneien demnach sehr ähnlich: Sie psalmodieren das Allerintimste , in einer ganz eigenen – phonetisch ritualisierten – Geheimsprache.

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