Samstag, 1. Februar 2014
Die Kleine Graue Maus.
Sie fällt kaum auf. Aber überall ist sie dabei. Immer neugierig, immer gierig. Sie
meint, alles verdient zu haben. Egal, wenn es die Umwelt langsam zerstört, sie macht
ja nur kleine Sprünge. Auch, weil die nicht so viel kosten. Sie mag ihr Bankkonto.
Es gehört ihr. Das kann ihr auch der Staat nicht nehmen. Sowieso, sie zahlt Steuern,
der Staat hat zu ihr zu schauen. Das Recht, abstimmen zu dürfen, nimmt sie meistens
wahr. Und stimmt meist so, wie es der Bundesrat will. Bleibt alles beim Alten. Für
die alten Kleinen Grauen Mäuschen. Die aber pro Jahr unglaublich viel Fleisch essen.
Ach, die Tierchen, denen geht es gut, die haben ja zu fressen. Sie meint, ihr Essen ihr Leben lang hart verdient zu haben. Verdienst: eines ihrer Lieblingswörter. Aber
Katzen, zum Beispiel, mag sie. Sie verachtet ja nicht alle Tiere, streichelt einige ganz
gerne. Solange die stubenrein sind und nicht beißen. Machte sie schon im Puppenalter.
An ihre eigene Puppenstube erinnert sie sich jedoch kaum. Sie weiß nur, dass sie
immer brav war. Nie falsch gelebt hat. Und wenn sie mal gespielt hat, tat sie es
leise. So wird sie auch aus dem Leben treten: leise. Kaum vermisst. Es gibt noch
genug andere. Kleine Graue Maus.
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