Freitag, 27. September 2013

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Zwei Beine – Knochenröhren – tragen jetzt wirklich deine Welt, eine Welt des Schmerzes und Irrtums. Was wird deinem Körper noch alles zustoßen in den paar Tagen, die tausend Organe, zu wie raffinierten Folterwerkzeugen werden sie sich noch fügen? Ach, könntest du doch in solchen Momenten lieber nicht denken. Aber das arbeitet von selbst. Und auch mit den Schmerzmitteln gibt es keine Gewissheiten, denen nicht Ungewissheiten gegenüberständen … Das Gewirr ist endlos – – – Du bist verdammt. Verdammt!
Ekel und Kot hast du dein ganzes Leben durch in deinem Leib herumgeschleppt. Aber so war es noch nie. Du schämst dich ja, dass du nicht einmal mehr fähig bist …
Die Scham und die Feigheit: Wenn du es je zu großer Leidenschaft brachtest, gleich kam die Feigheit hinterher. Auch jetzt. So wenige Atemzüge vor der schwarzen Tür.
Du weißt nur eines: Du müsstest es geschehen lassen, so sehr du dich auch windest. Auch am Ende, dem Unvermeidlichen. Beim Sterben selbst, in den letzten Sekunden, du müsstest dem Gedanken, um es überhaupt noch zu erkennen, du müsstest ganz nahe sein. Denken können: Jetzt, jetzt dann gleich – – – aber wirst du es überhaupt noch denken können, es erkennen? Bei all den Schmerzmitteln. Dein Denken war … ist ja schon ganz konfus.

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