...
Zwei Beine –
Knochenröhren – tragen jetzt wirklich deine Welt, eine Welt des Schmerzes und
Irrtums. Was wird deinem Körper noch alles zustoßen in den paar Tagen, die
tausend Organe, zu wie raffinierten Folterwerkzeugen werden sie sich noch
fügen? Ach, könntest du doch in solchen Momenten lieber nicht denken. Aber das arbeitet von selbst.
Und auch mit den Schmerzmitteln gibt es keine Gewissheiten, denen nicht
Ungewissheiten gegenüberständen … Das Gewirr ist endlos – – – Du bist verdammt.
Verdammt!
Ekel und Kot
hast du dein ganzes Leben durch in deinem Leib herumgeschleppt. Aber so war es
noch nie. Du schämst dich ja, dass du nicht einmal mehr fähig bist …
Die Scham und
die Feigheit: Wenn du es je zu großer Leidenschaft brachtest, gleich kam die
Feigheit hinterher. Auch jetzt. So wenige Atemzüge vor der schwarzen Tür.
Du weißt nur
eines: Du müsstest es geschehen lassen, so sehr du dich auch windest. Auch am
Ende, dem Unvermeidlichen. Beim Sterben selbst, in den letzten Sekunden, du
müsstest dem Gedanken, um es überhaupt noch zu erkennen, du müsstest ganz nahe
sein. Denken können: Jetzt, jetzt dann gleich – – – aber wirst du es überhaupt
noch denken können, es erkennen? Bei all den Schmerzmitteln. Dein Denken war …
ist ja schon ganz konfus.
…
Freitag, 27. September 2013
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