…
Ach, falls du
gelebt haben solltest, hast du meist vergessen, es wahrzunehmen.
Wobei, nein,
dann hättest du doch gelebt. Gerade weil
du nicht darauf geachtet hast. Oder hast du es zwangsweise wahrgenommen und
deswegen nicht genossen?
Und wieder:
Du hast die Tage vergeudet zu hoffen, Schlaf zu finden nachts. Jetzt möchtest
du nicht mehr schlafen.
Höchstens
träumen. Du möchtest träumen, die schöne Blume pflücken und sie beim Aufwachen
in Händen halten.
Du möchtest
das Buch des Überdrusses, das du dir immer vorgestellt hast, geschrieben haben
in einer solchen Sprache, dass sogar alle, die Überdruss nicht kennen, ihn
sofort verstehen.
Du bist dir Überdruss.
Jetzt vollkommen. Alles könnte weggeschmissen werden. Als völlig vertan.
Und du neu
beginnen.
Nicht nur wie
auf der Bühne stehen. Eben doch.
Aber warst du
der Schauspieler, der die Außenwelt bediente? Oder die Außenwelt wie ein
Schauspieler, der dir etwas vorspielte?
Denke!
Schneller.
Wie mit dem
Velo durch die Zeiten sausend.
Wie du an der
Heizung gelehnt saßest. Zuhause. Eingeschlossen im Zimmer. Und die Wärme an
deinem Rücken genossen hast. Dir ein Zelt gebaut. Dort. Mit einer Wolldecke.
Und gelesen hast. Gespielt. Phantasiert.
Fragen,
Fragen. Und keine Antwort. Nie. Bis Hände voll Erde unser Maul stopfen.
Aber das
Sonnenlicht macht dich sanft. Unter der Sonne scheint alles halb so schlimm.
Unter der Sonne scheint vieles schön.
Aber die
kleine Insel.
Die
Todeswogen rollen auf dich zu.
Und kein
Rettungsring. Obwohl sie dir gesagt hat, sie sei dein Ring. Du seist ihr
Rettungsring. Ihre Stütze. Aber.
Du fürchtest
umzusinken, jetzt dann, ganz hinzusinken, dass die Augen sich mit schwarzer
Tusche ausgießen.
...
Sonntag, 15. September 2013
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