…
Bist du denn für die
Welt jetzt noch? Und in fünf Tagen hat sich für die Welt dann etwas verändert?
Wird noch jemand
diese kleine Katze beim Bauernhof am Rotsee so sehen wie du: wie sie dasteht
wie eine Kuh? Die genau gleiche Haltung. Die Welt en miniature.
Wird noch jemand im
Trocknungsraum stehen der Waschküche, stundenlang, neben dem Trockner? Du hast
das Geräusch schon als Kind immer gemocht. Es vermittelte dir Wärme und
Wohligkeit, Sicherheit. Der Raum als Uterus.
Wird noch jemand so
einen seltsamen Traum haben: Du bist auf einen altem, traditionellen Karussell
gefahren, immer und rund im Kreis, ganz alleine, und hast die Welt an dir
vorbeiziehen sehen. Aber du hast gewusst, in diesem Traum hast du gewusst, wie
man in einem Traum immer instinktiv weiß, wie etwas ist, du hast gewusst, dass
die ganze Welt, die da an dir vorbeizeiht, falsch ist. Jemand hatte sie mit der
richtigen vertauscht. Du hast die richtige gekannt. Aber sie ist dir abhanden
gekommen. Und du bist gefahren und gefahren und hast gehofft, dass die richtige
Welt, die richtigen Menschen, deine Freunde wieder auftauchen würden.
Aber es war eine
Ewigkeit. Und du wusstest: So wird es jetzt immer gehen: im Kreis und im Kreis
und im Kreis und ein ewiges Hoffen und unendliches Enttäuscht-Sein.
Ob Kleist und Büchner
und Wezel und Lenz ähnliche Träume gehabt haben?
Das verlorene
Paradies: In Tieraugen hast du es zu sehen vermeint. Ihr Leben, das sie ganz in
den Moment hineinlegen. Sich tief fallenlassen. Und ganz Ohr sind, ganz Auge.
Ganz Tier.
Warum, warum: Die
Erlösung vom Warum. Die Irren haben es teilweise erreicht. Aber soweit konntest
du dich nie treiben. Treiben lassen. Nur jetzt, jetzt wirkt es schon wieder,
wirkt es schon … –
…
Samstag, 14. September 2013
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