Dienstag, 1. März 2016
Gerade deswegen aber liest sich die Aufzählung der vielfältigen
Lebensraumzerstörungen grauselig ernst: durch Überbauung (»Im ganzen Zeitraum
bis 1950 wurde weniger Land verbaut als in den letzten 60 Jahren«),
Bodenversiegelung (»Zwischen 1955 und 2011 ist die Bevölkerung der Schweiz um
65% gewachsen; im selben Zeitraum hat sich die Zahl der Motorfahrzeuge und
damit der betonierten Parkplätze und Garagen mehr als verzwanzigfacht.«),
Zerschneidung der Landschaft durch Straßen (»Durch Lärm und
Schadstoffemissionen belasten Straßen 2,5 bis 3,5 Mal so viel Fläche, wie
sie tatsächlich einnehmen.«), Zersiedelung (»2011 lagen rund ein Viertel aller
Gebäude der Schweiz außerhalb der Bauzonen.«), Intensivierung der
Landwirtschaft (»Durch die Intensivierung der Landwirtschaft sind seit 1900
rund 50 Pflanzenarten verschwunden.«), Überdüngung (»Wer mittels
Herbiziden und anderer Gifte Biotope endgültig zerstört, handelt ordnungsgemäß
und erhält das Lob der Politiker.«), Zerstückelung durch Mähmaschinen oder
Ähnliches (»Hunderttausende Vögel gehen in der Schweiz alljährlich bei
Kollisionen nur mit dem Straßenverkehr ein.«), Flurbereinigungen (»Rund 46% des
Schweizer Fließgewässernetzes sind wenig bis stark verbaut.«), zu vielen
Haustieren (»Der Waldlaubsänger leidet unter frei laufenden Hunden.«)
undsoweiter hat sich im Zeitraum von 1950 bis heute die Situation für viele
Brutvögel stark verschlechtert. Als Folge davon sind von 199 ehemals in der
Schweiz brütenden Vogelarten quasi 40% gefährdet oder bereits verschwunden, 16%
gelten als potentiell gefährdet und weitere 25% sind für den Erhalt
überlebensfähiger Populationen auf Hilfsmaßnahmen wie zum Beispiel künstliche
Brutinseln angewiesen. Gerade mal gut 19% hat keine Probleme durch
menschengemachte Veränderungen.
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen