So schlittert man denn in sein Grab.
Samstag, 22. November 2025
Das immer wieder verlorene Paradies: Die unbekümmerte (zumindest im Sinne der Eigenverantwortung) Kindheit entschwindet, doch stellt man sich mit den neu erworbenen Rechten ein auf die Twens. In den Dreißigern erklärt man sich für klüger denn ein Jahrzehnt zuvor. Das mag stimmen – trotzdem erholt man sich langsamer. In den eigenen Vierzigern staunt man vielleicht, was alles noch geht, und die Ausgeglichenheit macht vieles wett. Trotzdem ist beim Optionswert vieles schon verloren, in den Fünfzigern sowieso, ganz offen. Und es schmerzen zuerst der Rücken, dann die Knie. Endlich mit sechzig ist man vielleicht zufrieden mit sich und muss nicht mehr irgendwelchen Zielen nachrennen; aber schön war die Zeit, als alle noch dachten, man hätte welche. Der 70. Geburtstag macht einen nachdenklich, wenn das Hirn überhaupt noch alles erfasst, so langsam wie man auch im Denken geworden ist. Achtzig ist eine Niederlage und mit neunzig wird einem schon angerechnet, dass man es bis dorthin geschafft hat. – Was heißt geschafft? Man ist es, ohne gearbeitet zu haben. Und mal für mal entschwanden einem die Paradiese, in denen man sich eingerichtet hatte. Mal für mal verliert man etwas und es geht bergab.
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