Freitag, 6. Juni 2025

LAIKA (KEIN GEDICHT) 
Man nannte sie ‹Barker›, ein Streuner im Hof, ein Schatten, gefunden, gezähmt – dann fort in die Zeit; ihr Blick voller Fragen, ihr Herz nicht bereit. Ein Käfig aus Stahl, ein Kosmos aus Träumen, von Menschen gemalt. Sie hoben sie hoch, wie ein stilles Gebet, die Erde so fern, und niemand versteht. 
Sie sah nicht die Sterne, sie spürte nur Raum, die Kapsel war eng wie ein dunkler Alptraum. Kein Hauch von Geborgenheit, nur Lärm, Licht, Getön, ihr Atem ging schnell, ihr Körper geduckt, sie wusste nicht ... was ihr geschah. 
Kein Tod als eine Heldin, keine Rückkehr, kein Grab; nur Stille, die wächst und wächst und wächst ... in alle Ewigkeit und zu unserer Schande. Ach, die Hitze kam schleichend, der Puls rast' davon, ihr letzter Gedanke, vielleicht nur ein Ton. 
Irgendwo hallt noch ein Bellen durchs All, ein Ruf aus der Tiefe, ganz leise, kaum da. Ein Winseln, kaum hörbar, verfluchend den Ruhm und den Blick auf den Mond. Sie tat was sie musste – und niemand versuchte, sie zu versteh’n. 
Sie war nicht Soldat, nicht Forscher, nicht Dieb – sie suchte kein’ Stern. Sie war nur ein Wesen mit Sehnsucht nach Liebe und einem Ästchen der Luft. Und wir, die wir schauen, nach oben, hinaus – wir schulden ihr alles, nicht nur Applaus.

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