Donnerstag, 24. Januar 2013
Was also bleibt? Sicherlich zwei Romane (Der Blaue Kammerherr und Die
Kinder der Finsternis), deren außerordentliche literarische Qualität nahezu
durchgehend unbestritten ist, die freilich bei ihren Lesern zu unbedingter
Bewunderung oder aber zu starker Ablehnung führen. Es bleibt ein Werk, das fast
in seiner Gänze unzähligen Nöten und Krankheiten abgetrotzt wurde. Und es
bleibt das Beispiel eines Lebens, das sich immer auf der Grenze zwischen
Literatur und Musik bewegte, ein als freischaffender Schriftsteller vorgelebtes
Leben, oft mit prekären finanziellen Situationen, getrieben vom Glauben an den
Adel der Kunst, des Abendlandes; das Beispiel eines Schriftstellers, der das
Halbe als Lösung streng verwarf; das Leben eines Traditionalisten, der dennoch
ein modernes Werk hinterlässt; ein Leben also, schwankend zwischen zwei Polen,
das Leben nämlich eines zu früh oder zu
spät Erschienenen, den die Umwelt wider seinen Willen zum Dasein eines
Einzelgängers verurteilt. [Vorveröffentlichung aus der Biographie von Dominik
Riedo über Wolf von Niebelschütz: »Wolf von Niebelschütz. Leben und Werk. Eine Biographie«;
erscheint 2013]
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