Montag, 27. August 2012

Wolf von Niebelschütz:
Es ist natürlich nicht abwegig, in einem literarischen Werk G e d a n k e n zu suchen, die es mit Hilfe seiner F o r m zu vermitteln vorgibt; aber man täuscht sich doch sehr, wenn man den ästhetischen Wert durch den Wert der Gedanken allein erklären will: Diese sind oft nur ein zusätzliches und manchmal erforderliches Mittel, dessen die Kunst sich bedient oder bedienen muss, um ihr geheimes Spiel (auch hinter der ›Form‹) zu verbergen. Nun fragt es sich sogar, ob eins der gewichtigen geheimen Spiele bei WvN nicht das eines Grimassen-Schneidens gegenüber der Welt ist – weil dieser soignierte Herr sich eine solche sonst nie gestattet hätte, die Grimasse im Werk jedoch die Verzweiflung mitmeint und die Trauer und aber auch das Lächeln.

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