Samstag, 31. Mai 2014

Thelem, die Gelehrtenrepublik, das Hochland, Hesses Schule des Glasperlenspiels, Perle, Jules Vernes Planstädte …: all diese Träume eines besseren Lebens. Oder eines anderen Lebens. Sie wissen, dass es anders werden muss, dass es anders werden kann.

Freitag, 30. Mai 2014

Amtssatthalter.
Bequeen einkaufen.
Jugendliche sollen ›entdecken‹, sind unsere ›Zukunft‹. Besser, man würde sie entdicken. Unsere Zuckerzunft.

Donnerstag, 29. Mai 2014

Dicktator: Menschenfresser.

Mittwoch, 28. Mai 2014

Immer mehr verfallen Schriftsteller darauf, ihren Vorlass als eine Art Rente an Literaturarchive zu verkaufen. Was ihnen prompt als Geldmacherei vorgeworfen wird. Aber was sollen wir im Alter sonst haben, häh?!
Früher genügte ein Bild, gezeichnet, um beim Mann Erregung hervorzurufen. Dann brauchte es halbverdeckte Frauen auf Photographien. Dann dasselbe farbig. Dann weniger Kleider bis gar keine. Dann Filme. Härtere Filme. Gummipuppen. Bald wird es virtuellen Sex geben: Maschine ans Hirn, alles wie echt erlebt, es braucht gar keinen ›wirklichen‹ Sex mehr. Was wird das für die Gesellschaft heißen?
Gebrabbel. Gesabbel.
Viele Kinder sind der Erfolg jahrelang trainierter Gummiarbeit in der Schule.

Dienstag, 27. Mai 2014

Piraten sollen schön brav arrrghwachsen werden!

Montag, 26. Mai 2014

Die Welt hat ihr Ende erreicht und das Ziel, wenn alles –: alles, was je lebte und da war, in einem Computer, einem Zusammen-Halter (Akasha-Chronik; Buch des Alles) gespeichert und rein theoretisch wieder abrufbar wäre ... … Mannomann, hat mein Vater seeltsame (sic) Ideen gehabt! Trete ich etwa seine Nachfolge an?
Wummbrunn.
Urdinkel. Urdünkel.
Wummbrummen.

Sonntag, 25. Mai 2014

Heilsversprechen. Heilsversprecher.

Samstag, 24. Mai 2014

Andere tragen Tattoos. Ich setze Trends.
Die Lampe, die flummert.

Freitag, 23. Mai 2014

Zahnarztkosten sind in der Schweiz in der obligatorischen Krankenkasse nicht inbegriffen. Mit der Begründung, da werde schon in der Schule aufgeklärt und es sei jeder selber schuld, wenn er Löcher hätte. – Aber halt mal: Ist das bei Schwangeren nicht auch so?

Donnerstag, 22. Mai 2014

Mein Teufel, warum streitet Ihr Euch derart um die Erlaubnis, dass alte Menschen, die nicht todkrank sind und trotzdem sterben wollen, einfach auf Exit zurückgreifen dürfen? Saniert doch die AHV.

Mittwoch, 21. Mai 2014

Die Katze wartet vor der Wohnungstür wie vor einem Mauseloch: geduldig. Wenn ich ihr die Tür öffne, bin ich dann die Maus?
Es leutet wieder: Die Massen kommen.
Könnte es nicht auch sein, dass man das Leben wiederholen muss und wiederholen und wiederholen, bis man genug viele Sünden angesammelt hat?

Dienstag, 20. Mai 2014

Scheichs aus Katar sind Hauptaktionäre der Crédit Suisse: Das stört Euch nicht, aber ihre Religion schon?
Der Lift, ein Zauberkasten für die Katze: Man steigt ein, dann schließt sich die Tür, es rumpelt etwas, die Tür öffnet sich wieder, um man ist an einem ganz anderen Ort.
Geltungsucht und Geldgier: Geltgier.

Montag, 19. Mai 2014

Schriftsteller machen alle vier phylogenetischen Stufen der Erinnerung (brain memory, script memory, print memory und electronic memory) innert kürzerster Zeit als ontogenetischer Schritt durch und gebären so das moderne Buch …
Zerfetzte Leichen. Wörter aus dem Sinn gebrochen. Jeden Tag in der Zeitung.
Sensation: Wissenschaftler haben Saurier geklont. Die aber wollen ihr angestammtes Land zurück! Gerichtshof teilt ihnen ganz Europa als Reservat zu. Und wir müssen gehen. Sie waren ja zuerst da.
Karmasutra.

Sonntag, 18. Mai 2014

Lass uns highraten!

Samstag, 17. Mai 2014

Liebe XXXler: Wenn ihr immer so gegen die ›Studierten‹ wettert, warum geht ihr dann noch zum Arzt?
ZEITschriften: Der Zeit verhaftet. Welche Schrift nicht? – Und ob es überhaupt Schriften gibt, die in Parallelwelten verstanden werden?

Freitag, 16. Mai 2014

Bi-ba-Ballermann.
Kühe und andere Viehikel.

Donnerstag, 15. Mai 2014

Gehen’s sieden? Nein, Richtung Norden.
An der Universität, im Kolloquium, das ich 1999/2000 geleitet habe, meinten die Frauen einstimmig: Als Mann erscheine man sexy, wenn man im Zug etc. ein Buch lese. Wenn ich nun zwei Bücher abwechselnd lese, darf ich dann auf einen flotten Dreier hoffen?
Warum wettert die Anti-Islam-Fraktion meist gegen die Burka – und nie über den ebenfalls als Merkmal der Muslims wie der Islamisten dienende Bart? Wieder einmal muss der Frauenkörper herhalten. Aber wer fordert: Bart ab?!
Zeitwärts parkieren.

Mittwoch, 14. Mai 2014

Fremdenbelligion.
Der Tod ist die Hymne aufs Leben.
Solid-arisch: Deutschland, Deutschland über alles!
Fremdenreligion.

Dienstag, 13. Mai 2014

Der Tod und seine Grauen.
Das patriarchalische Russland erwählt sich eine Raumflugkörpersilhouette aus, die einer Brust gleicht (oder alternativ einer Gebärmutter; einer Vagina); die Amis schießen eine Rakete ins All …
Ich will getröstet sein. Also leide ich noch nicht die allerletzten Leiden.
Was nützt es mir, alle Hemmungen fallenzulassen? – Sie bestehen in meiner Umwelt sowieso noch; ich will kein totaler Fremdkörper sein.

Montag, 12. Mai 2014

P.E.N.: Denn ein Menschenleben ist ein Menschenleben ist ein Menschenleben.
Alle reden vom Dialog. Tja.
Wie viele Schriftsteller würden wohl noch schreiben, wenn man vom Staat bezahlt würde – das Lebensnotwendige –, aber nur, wenn man ein Buch alle zwei Jahre abliefert und ohne den eigenen Namen auf dem Buchdeckel (er würde auch sonst nirgends registriert: klar, viele würden den Namen irgendwie in den Text zu montieren versuchen – was ein ganz neues Arbeitsfeld für Lektoren ergeben würde). Was würde das Publikum dazu sagen?
Hauptquelle aller Gewalttaten: dass man nicht weiß, wozu man da ist. – Sagt wer?
Mögliche Texte 17
Ein Roman im Optativ.
Sisyphos-Arbeit: Wer kennt sie nicht? Ist doch alles hier auf Erden vergebliche Müh‘: Sind wir nicht bald alle tot? Und ich meine: alle!

Sonntag, 11. Mai 2014

Roman-Tick.
Pedro Lenz: »Touft isch touft.« / Grundgütiger!
LESben.
Erst-klass-ich.

Samstag, 10. Mai 2014

Ich würde mich gerne durch das Nicht-Haben von Krankheiten definieren, doch fürchte ich, dass es unmöglich ist, dass es ungeheuer viele gibt, letztlich mehr als aufzuzählen, auszuhalten wäre, in die Ewigkeit abdriftend.
Stammbaum: Der Baum meines Menschentums wird ewig ein schmächtiger (Jünglingsstamm) sein, nicht reich verzweigt und keine Krone gebreitet.
GeNICKbruch.

Freitag, 9. Mai 2014

Tierliebe?! Ihr meint Haustierliebe.
Mögliche Texte 16
ALLE DEINE SALZE: Hymnen auf todbringende Gifte.
Midlife-Crises: Vorsenilität.
Der Tod all der Millionen kluger Menschen, die vor uns gelebt haben, sollte uns zur Frage drängen: Haben wir es verdient, einer solcher erlauchten Gesellschaft beizutreten?
Alle Nachen fähren zum Dom.

Donnerstag, 8. Mai 2014

Wer ›moderne Musik‹ (Strawinsky etc.) oder moderne Kunstbilder (Klee etc.) ohne Schauder erträgt, ist gefühllos oder schon wieder so objektiv, dass er ein wirklicher Kenner ist; steckt doch in diesen Kunstwerken ganz offenbar der Schrecken über eine Welt, die grauenhaft (horreszent) ist.
Liebe zu den eigenen Kindern: Man möge den Menschen nur die Wahl anheimstellen, ob sie ewig leben möchten, dafür könnten sie keine Kinder mehr haben, oder alles bleibt so bestehen wie bisher.
Ich spreche mit Menschen der Zukunft: Meine gedruckten Bücher werden erst ein Jahr nach ihrer Fertigstellung auf den Markt geworfen. Was sagst du?
Hier kommt die Duckfassung.

Mittwoch, 7. Mai 2014

Schmerz = Ich minus die Welt.
An Orten mit verblühter großer Vergangenheit gedeiht die Fama: Gilt das auch von der Schweiz? – Kaum: Die hat sich eine große Vergangenheit nur zurechtgelogen und bezieht sich nun in Sagen auf sie. Eigentlich macht ein Schriftsteller oft dasselbe.
Fies-à-fies.
Einzellgänger.

Dienstag, 6. Mai 2014

Alt sein heißt: Das Leben besteht nicht mehr aus vielen Möglichkeiten. Die Hauptlinien sind mit bald siebzig Jahren festgelegt. – Das trifft auch auf einen Roman zu, wenn er gedruckt ist. Ungern gibt man ihn aus der Hand und lässt sich auf die Geschichte endgültig festlegen.
Wo es kein Wort für eine erlebte Wirklichkeit gibt und man sich eines erfindet – kann man als verrückt bezeichnet werden.
Literatur hebt viele Schleier. Sie ist aber auch ein Schleier vor dem Grauen, dem Grauen hinter dem Schleier, unnennbar und fürchterlich.
Von einem guten Beweis kann man immer noch sagen, was man in der Mathematik manchmal sagt: Diese Definition ist repräsentantenabhängig. (I. e.: Nicht jeder kann mit einem guten Beweis gleichviel rausholen.
Alzheimer mag deswegen eine so schlimme, niederschmetternde Krankheit sein, weil es einen – unmöglich sonst – die Ahnung der Präsenz des Vergessens zu vermitteln vermag. Vergessen geschieht sonst immer in der Vergangenheit (ich vergaß; nie: ich vergesse).
Mögliche Texte 15
Die Schilderung eines Phantasie-Landes, das, wenn man genau liest, beschrieben wird als Insel im Ozean, die die Form eines Fragezeichens bildet.

Montag, 5. Mai 2014

Warum befriedigt die stets zunehmende Zahl von Staustunden die Kapitalismusgeilen in der Schweiz nicht? Mehr Stau meint doch mehr Autos, die verkauft worden sind, einen größeren Benzinverbrauch, mehr Ausgaben in Autobahnraststätten etc. … Es geht vorwärts … also, hm, zumindest langsam … nicht rückwärts … 
An sich handeln die Politiker schon richtig, wenn sie eher auf die Lobby hören, die mehr Tage anwesend ist als andere: Denn jene haben das Geld im Rücken, die garantieren Wirtschaftswachstum. Und das wollen doch alle? Um jeden Preis. Sorry: Zum billigsten Preis.
Der Deppenwolf.
Der Kippenwolf.

Sonntag, 4. Mai 2014

Früher gab es die Terror-Zellen. Mehrere Verschworene. Heute kann ein Einzelkämpfer im Internet ausgebildet werden und quasi zur einsamen Zelle werden. Zur Einzelle.
Klippengolf.

Samstag, 3. Mai 2014

Übelbevölkerung.
1942 wurde Hermann Burger geboren, im gleichen Jahr wie mein Vater. Dieses Jahr, 2014 also, fand die Beerdigung meines Vaters statt und die erste Werkausgabe Hermann Burgers erscheint. Ende und Anfang. Am 28. Februar 1989 tötete sich Hermann Burger selbst. An diesem Tag wurde ich 15 Jahre alt; es war das Jahr, in dem ich den Wunsch hatte und mir zum Ziel setzte, Schriftsteller zu werden. Ende und Anfang.

Freitag, 2. Mai 2014

Wenn ich nicht mehr nachhause käme, wie schnell würdest du mich vergessen?
Was jetzt? – Weiter, weiter! – Und dann? – Schluss.

Donnerstag, 1. Mai 2014

Dinge und Undine.
Sans-Papier: Armer Schriftsteller. Oder einer im digitalen Zeitalter?