Mittwoch, 9. Mai 2018

Er, ganz schneuzelig hoch an den Solothurner Literaturtagen: Sie liegen da, gefesselt, im riesigen Hörsaal, und müssen meine Texte hören. Der Mund wurde ihnen abgestellt, bewegen, um Krach zu schlagen, können sie sich auch nicht. Sie müssen also hören, zuhören, stundenlang. So lange, wie ich will. Sie müssen hören, was ich sage, was ich schrieb. Sie müssen mein Leben auf wenigstens eine Weise wahrnehmen. Sie können sich nicht einfach wieder davonschleichen. Diese Momente, die eine Ewigkeit dauern werden, gehören ganz mir.
Ab und zu kommen Helfer und füttern sie ein wenig – wenn ich schreibe oder mich ausruhe oder auf der Toilette sitze.
Aber es geht schnell wieder weiter. Ich habe viel zu lesen, auch ohne sofort etwas zu sagen, sie merken es dann schon.
Denn ich habe auch angefangen, Wiederholungen einzustreuen. Sie sollen wirklich verstehen, was ich da geschrieben habe. Und erfassen, warum ich das tat. Warum ich das muss. … Die Opfer sollen den Täter verstehen. In diesem Fall. Und in allen drei anderen plus den Spezialfällen auch. Und das Leben gibt Sinn.
Die Zuschauer: Klitscheklatscheklitscheklatscheklatscheklatsche!

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